Rezension von Uwe Bräutigam auf nrwjazz.net
DHARMA COWBOY
Hayden Chisholm – Stimme
Bruno Müller – Western Gitarre
PURE BURGWINKEL
Jonas Burgwinkel – drums
BURGWINKEL – ELDH – CHISHOLM
Jonas Burgwinkel – drums
Petter Eldh – bass
Hayden Chisholm – sax
Text & Fotos: Uwe Bräutigam
Köln, 21.03.2017 | Hayden Chisholm kuratiert Plushmusic VII im Loft, drei Tag Highlights mit großartigen Musikern. Hier der Bericht vom ersten Tag.
Der erste Gig beginnt am Lagerfeuer. Das Loft ist abgedunkelt, ein Lagerfeuer wird samt Knistern und Knacken auf die Bühne projiziert. Hayden Chisholm sitzt mit Cowboyhut, Westernhemd und Boots am “Feuer“ neben ihm der Gitarrist Bruno Müller, der Western Gitarre spielt. Müller spielt eine wunderschöne Americana Gitarre, teilweise mit Bottleneck und Hayden Chisholm liest dazu Gedichte aus seinem Zyklus Dharma Cowboy, inspiriert durch einem Aufenthalt im Shambala Meditationzentrum in Colorado und in seiner Zeit in Kansas. Bei einigen Gedichten singt er auch oder greift zur akustischen Gitarre und spielt eine minimalistische Begleitung. Alles im Dunkeln, mit dem Knistern des Feuers im Hintergrund. Cowboy`s Don´t Cry. Poetry und Alternativ Country vom Feinsten.
Nach diesen leisen Tönen, wird es lauter. Das Licht wird angeschaltet, das Lagerfeuer wird gelöscht und Jonas Burgwinkel baut für seine Solo Performance sein Schlagzeug und seine Perkussion Stationen auf. Das erste Solo von Jonas in Köln. Er beginnt auch mit leiseren Tönen. Er spielt mit den Händen, wird etwas lauer spielt mit einer Hand und einem Stock und steigert dann das Tempo und die Lautstärke. Er spielt an drei verschiedenen Stationen. An einer sind allerlei Töpfe und Küchenutensilien aufgebaut. Das soll an seine frühen Versuche als Kind erinnern. Dann spielt er auf einer Trommel einen Rhythmus, leicht verschoben mit einer Spieluhr. Über Megaphon setzt er Scratch Geräusche ein und spielt einen schnellen Rhythmus dazu. Den letzten Teil spielt er wieder am Schlagzeug und benutzt Elektronik Einspielungen, die einen 80th Sound generieren. Gegen Ende wird noch einmal sehr laut und er schlägt harte Beats. Besonders der Anfangsteil ist herausragend. Er entwickelt viele interessante Rhythmen. Das Solo Set enthält viele gute Ideen, fühlt sich aber noch nicht ganz rund an. Da geht noch was. Trotzdem natürlich ein spannender Gig. Jonas Burgwinkel ist einfach ein Ausnahmeschlagzeuger.
Als letztes spielte Hayden Chisholm am Saxophon, mit Petter Eldh am Bass und Jonas Burgwinkel im Trio. Sie spielen Stücke aus dem 2016 im Deutschlandfunk aufgenommenen Album The Void Between Us. Hier ist Jonas Burgwinkel eher auf der leisen Seite und spielt viel mit Besen. In der Rhythmusgruppe ist Eldh definitiv der lautere.
Es gibt viele schöne Momente im Spiel des Trios. Etwa im Stück Taranaki Monogram, nach einem Berg in Neuseeland benannt, das langes Duo von Chisholm am Saxophon mit Petter Eldh am Bass. Oder die spannenden Rhythmen in Usher In Usher. Es gibt viel Lyrisches in den Stücken , aber auch boppige swingende Passagen. Etwas schneller wird es in dem Stück Dancing At Rita`s, eine Erinnerung an eine Kölner Late Night Bar. Der erste Tag ist ein guter Einstieg in das Plushmusic Festival VII.
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