Rezension von Uwe Bräutigam auf nrwjazz.net
16.2.2017: PABLO HELD MEETS… 1. Konzert
Christian Weidner – alto saxophone
John Schröder – guitar
Matthias Akeo Nowak – bass
Sean Carpio – drums
Pablo Held – piano
Text & Fotos: Uwe Bräutigam
Köln, 20.02.2017 | Pablo Held, der Pianist und Komponist aus dem Kölner Klaeng Kollektiv, lädt Musiker und Musikerinnen ins Loft ein, mit denen er gemeinsam spielt. Die Gäste des ersten Konzertes sind:
John Schröder – E-Gitarre, Matthias Akeo Novak – Bass, Christian Weidner – Altsaxophon, Sean Carpio – Schlagzeug.
Vier Musiker aus dem Umkreis des Pirouet Labels, die ihren ganz eigenen Stil entwickelt haben und Musik aus der jeweiligen Situation entwickeln können.
John Schröder lebt in Berlin, ist ein musikalisches Wunderkind, er beherrscht neben der Gitarre, auch Schlagzeug und Piano virtuos. Schröder, Lehrer von Kalle Kalima, hat mit vielen Jazz Größen gespielt und Tonträger eingespielt.
Matthias Akeo Nowak lebt in Köln, leitet das Koi Trio und hat sich als Bassist und Komponist in der Jazzszene einen Namen gemacht.
Christian Weidner, lebt in Berlin, leitet sein eigenes Quartett, spielt im Robert Landfermann Quintett, im Harfentrio von Kathrin Pechlof, mit Frank Möbius im Der Rote Bereich und in einer Reihe weiterer Projekte.
Sean Carpio, stammt aus Dublin, hat nach seinem Schlagzeug Studium in Indien Karnatische klassische Perkussion studiert und spielt im Louis Stewart Quintet, Red Rocket, Togetherness, White Rocket, Métier, Rainbow Rocket and the Myles Drennan Trio.
Das Konzert wird mit dem modernen Standart Floater von Carla Bley eröffnet. Dann folgen zwei Kompositionen von Pablo Held Yearning und Stubborn, die sich aus seinen Erfahrungen als junger Vater speisen.
Das vierte Stück Charmes No.4 ist von dem viel zu wenig bekannten katalanischen Komponisten Frederico Mompou (1893-1987). Richi Bairach spielte ein Album Kompositionen von Mompou ein: Round about Mompou. Mompous Komposionen sind sehr minimalistisch und werden gern mit der Musik von Satie verglichen. In Charmes No.4 gibt es feine Melodielinien, die von Pablo Held und den anderen Musikern sehr gut herausgearbeitet werden.
Es folgt das Stück Hunters von Pablos Vater Peter Held, das sich schon auf dem Album Elders findet. Hier spielt Pablo Held ein großartiges Pianosolo.
Die Stücke leben aus den Momenten wenn Matthias Nowak mit seinem Bass in Dialog mit Schröders Gitarre tritt oder wenn sich ein klassisches Klaviertrio bildet und mit einander in Austausch geht. Besonders spannend ist das Miteinander von Christian Weidners Altsaxophon und Schröders Gitarre. Die wilden Gitarrensoli wechseln sich mit einer Spielweise ab, die das Saxophon doppelt oder ruhig umspielt. Schröders Spiel ist herausragend, aber es gibt auch sehr schöne Pianosoli, z.B. auf dem Stück Flightmode oder ein großes Bass-Schlagzeug Intro. Neben den Pablo Held Stücken spielt die Gruppe noch zwei Standarts Monk`s Dream und die Gershwin Zugabe Here come de Honeyman aus Porgy and Bess.
Das Konzept der Reihe aus der Tradition zu schöpfen und im Moment zu improvisieren, Musik aus der Interaktion neu entstehen zu lassen ist vollständig aufgegangen. Besonders im zweiten Set hat sich die Band vollständig gefunden und schafft mit ihrer Musik immer wieder ganz besondere Momente.
Ein gelungener Einstieg in eine neue Konzertreihe. Wir dürfen auf die weiteren Konzerte gespannt sein:
9.4.17, 20.30 Uhr und 11.6.17, 20.30 Uhr, Loft Köln (weitere Termine sind in Vorbereitung)
Informationen zum Programm: www.loftkoeln.de