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ALEXANDER VON SCHLIPPENBACH TRIO

Dienstag 5. Dezember 2006 - 20:30

Alexander von Schlippenbach – piano
Evan Parker – sax.
Paul lovens – drums


Alle Jahre wieder ist das Trio von Alexander von Schlippenbach ist zum Nikolaus Abend im Loft- eingespielt seit über 30 Jahren setzen sie immer noch Maßstäbe für die improvisierte Musik und deren Weiterentwicklung.

Vinko Globokar hat einmal gesagt, beim freien Improvisieren interessiere ihn nur die erste Begegnung zwischen Musikern. Schon beim zweiten Zusammenspiel sei der Improvisationsprozeß nicht mehr frei und offen, sondern durch die gemeinsamen Spielerfahrungen belastet und eingeschränkt. Schlippenbach ist da anderer Ansicht: „Es bilden sich Klischees heraus, gewisse Dinge, die von der Erwartung her eintreffen mögen; man stellt sich darauf ein, und die Musik bekommt eine bestimmte Richtung. Wenn man es aber fertig bringt, durch solche Phasen hindurchzugehen, und sich kritisch genug damit auseinandersetzt, dann kann man einen Schritt weiterkommen. Und dann kriegt die Musik plötzlich einen festen Boden unter den Füßen, der ihr sonst erstmal fehlt.“ Soweit Schlippenbach im Gespräch mit Peter Niklas Wilson. Seit nunmehr dreißig Jahren improvisieren Paul Lovens, Evan Parker und Alexander von Schlippenbach zusammen – eine Kontinuität der gemeinsamen Spielpraxis, die selten ist in der Improvisationsszene. Sicherlich, wer Elf Bagatellen und Physics, die beiden vorangegangenen CD`s des Schlippenbach Trios kennt, wird auf Complete Combustion nur wenig neues Material, kaum neue Gestaltungsmittel und Spielideen entdecken. Schlippenbachs stringente Motivik und seine erlesenen Clusterfarben, Lovens leichtfingriges Perkussionsspiel, seine schwebende Time auf den Becken und die Einlagen mit der singenden Säge, Parkers Stakkatissimo-Kaskaden auf dem Tenorsaxophon, seine Zirkularloops auf dem Sopran, auf die seine Mitmusiker mit federnden Perpetuum-Mobile-Rhythmen antworten – all das kennt und liebt man seit langem. Neu ist vielleicht die Offenheit der Spielkonstellationen, der Wechsel zwischen Soloeinlagen, verschiedenen Duo-Konstellationen und Triopassagen unterschiedlicher Dichte und Intensität. Doch es hieße falsche Maßstäbe (diejenigen der abendländischen Werkästhetik) an eine Improvisationsgruppe anlegen, erwartete man vom Schlippenbach Trio von Konzert zu Konzert und von Plattenaufnahme zu Plattenaufnahme Innovatives und Ungehörtes. Es ist gerade der vertraute Boden, auf dem sich Schlippenbach, Parker und Lovens – die ihre Originalität und Innovationskraft übrigens jeder für sich längst bewiesen haben – bewegen, ihre Art kollektiv zu atmen, gemeinsam Spannungsbögen zu entfalten, wodurch Complete Combustion zu einem faszinierenden Hörerlebnis wird. Martin Pfleiderer, NMZ