- Diese Veranstaltung hat bereits stattgefunden.
Clemens Orth Trio
Dienstag 15. Januar 2008 - 20:30
Veranstaltung Navigation
Pascal Niggenkemper – bass
Jonas Burgwinkel – drums
Clemens Orth – piano
Seit es den „Jazz“ gibt, verwendet er externe musikalische Einflüsse, um bei den Improvisationen neue Akzente zu setzen und scheinbar entfernte musikalische Punkte miteinander zu verbinden. Spricht man mit dem Pianisten Clemens Orth über seine Arbeit, stellt man schnell fest, dass er diesen horizontalen Aspekt von Musik bevorzugt. Ohne den Innenraum des Jazz zu verlassen, entfaltet seine Melodik eine bunte Welt voller Inspiration und Überraschungen. Seit der Antike wird der Fünfstern u.a. an Haustüren als mystisches Gegenmittel gegen bösen Zauber und Krankheit verwandt. Und so strotzt diese Musik bei aller Kraft nur so vor Finesse und Klarheit (in “Pentagramm“ oder “Halcyon Winter“). In der chinesischen Zahlenmystik finden wir die Fünf in den Weltrichtungen, Elementen, Farben, Gerüchen, Geschmacksrichtungen, Tönen und menschlichen Beziehungen wieder. Auch für Orth ist das Große und Ganze im Jazz vor allen Dingen die Kunst weit reichender Integration und neuartiger Verbindung. Sein starker Bezug zu J.S. Bach und seiner kontrapunktischen Aspekte doppelt sich mit seiner Affinität zur Polyphonie in ihrer harmonischen und atonalen Prägung. Dies ist nicht alles offensichtlich hörbar, bestimmt aber das kompositorische Denken des Musikers: z.B. mehrfach Überlagerung von polyphonen Melodielinien. Oft werden die Klavierlinien luizid durch die Obertonstimme oder das Pfeifen des Pianisten verziert und geben dem Jazz interessante Farben und neue Sounds. Alles klingt nach Gegenwärtigkeit. Pentatonische Skalen streiten über afrikanischen Rhythmen, Jazzstandardisierung trifft auf klassischorientierte Harmonieentfaltung (“Red Eyed Blues“) in der musikalischen Welt des Komponisten. Und das alles mit Humor und organischer Gestaltungskraft.
Infotext der CD Pentagramm