- This event has passed.
Vincent Meissner Trio | CD-Release: Wille (ACT)
Saturday 25. November 2023 - 20:30
Event Navigation
Vincent Meissner – Piano
Josef Zeimetz – Bass
Henri Reichmann – Schlagzeug
(english: see below)
Informationen zu den Preisen, Karten-Reservierungen und den Öffnungszeiten finden Sie hier.
„Eine neue Hoffnung des deutschen Jazz“, erkannte mdr kultur, was der Deutschlandfunk noch steigerte: „eine Band, die abheben wird wie eine Rakete.“ Der amerikanische downbeat hörte „Spannung und Begeisterung“ in Vincent Meissners von seinem Mentor Michael Wollny produzierten Debütalbum Bewegtes Feld aus dem Jahr 2021. Gerade mal zwanzig war da der Pianist, und schon ordentlich mit Preisen dekoriert. Viel Lob, viel Ehr … Dabei hatte sein junges akustisches Pianotrio mit Bassist Josef Zeimetz und Schlagzeuger Henri Reichmann bis dahin coronabedingt kaum Gelegenheit, das reichhaltige und durchweg vom Bandleader komponierte Material live vor-zustellen und zu entwickeln.
https://www.vincent-meissner.de/trio/
Das hat sich mittlerweile geändert, was den Spaß an der Sache noch gesteigert hat. Man hört es diesem neuen Album an, wie dieses Trio enger zusammengerückt ist und seine Spielfreude gesteigert hat. Sofort nach den ersten Auf-nahmen haben sie neue Stücke ausprobiert, Ideen getestet und wie in einem fließenden Übergang weitergemacht. Nach dem Spiel war vor dem Spiel … Josef studiert jetzt in Basel, Henri ist nach Leipzig gezogen, um an der Hochschule für Theater und Musik Felix Mendelssohn Bartholdy weiter zu studieren, wo Vincents Lehrer im Hauptfach Klavier nun Frank Chastenier ist. Seine beiden Mentoren Wollny und Chastenier nennt Vincent „eine Supercombi“.
Die Band hat ihr Interplay entwickelt, geht die Stücke nun freier an. Durch offenere Passagen hat sich der Sound geändert. Emotionaler agieren sie und lieben komplexere Formen, in denen sie mit Strukturen spielen und Ideen fortführen, die sie teilen. So ist ein kompakter Bandsound entstanden, den sie flexibel laufen lassen können und zu soghaften songhaften Stücken verdichten. Energie und Wucht sind da, aber auch Kontemplation und Innehalt. Alles ist möglich mittlerweile. Variabel, quirlig und eng verzahnt schreitet das voran, wobei sie den Fokus für dieses Album scharfgestellt haben für liedhaft melodiöse Songs.
Wille heißt das in treibendem Fluss durchperlende Album, dessen innere Logik besticht mit einem inneren Zusammenhalt, der beweglich, frisch und agil Authentizität trans-portiert. Diese drei wissen genau, dass sie viel miteinander erreichen können, wobei sie ein hoher Sympathiebonus begleitet und ihre Souveränität anfeuert. Ziel ist dabei eine markante Eingängigkeit jenseits des Banalen.
Den titelgebenden Willen dabei definiert Vincent als das „Entwickeln von gedanklichen Vorstellungen, die man durch Handeln in die Realität überträgt“, oder als „bewusste Entscheidung für eine Handlung“. Da ist schlicht der Wille zu spielen und seinen Ausdruck zu finden, sich durch künstlerisches Arbeiten zu bekennen. Dieser Tatendrang gibt der Einspielung seine Dringlichkeit und Überzeugungskraft.
Aus einem gewachsenen Fundus hat sich das Trio für einen konzeptionellen Rahmen entschieden, der durch eine Nähe zur Popmusik definiert ist. Deswegen wurden erst-mals auch Coverversionen aufgenommen. Man höre und staune nur, wie fintenreich sich die drei den durch Whitney Houston bekannt gewordenen Schmachtfetzen I Wanna Dance With Somebody von George Merrill und Shannon Rubicam anverwandeln, den Beatles-Song In My Life oder das eingängige Lied Young Folks von Peter Bjorn and John. In Things nehmen sie Louis Cole beim Wort: Die Dinge funktionieren nicht so, wie man denkt, entweder es geht gut oder schlecht aus, die einzige Gewissheit, die man besitzt, ist, dass es nie so läuft, wie man vermutet. Nichts an diesen Adaptionen wirkt aufgesetzt neben den Kompositionen von Vincent Meissner, der die Cover nicht aufgenommen hat als kommerzielle Verstärkungsmittel, sondern weil die künstlerische bzw. musikalische Auseinandersetzung mit externem Material umso stärker den eigenen Sound der Band manifestiert.
Das entspricht der Ehrlichkeit, mit der dieses Trio überzeugt. Offensiv wollen sie ihre Kunst präsentieren und sich positionieren. „Es ist schön, jemanden zuhören zu hören“, konstatiert Vincent Meissner nach den Liveerlebnissen der letzten Monate. Seine Stücke begreift er als Rahmen, der aus-zufüllen ist, als Raum, der gemeinsam durchschritten wird. Es geht darum, dass sich die Zuhörerin oder der Zuhörer in die-sem Raum mit sich selbst konfrontieren kann. Das ist ein kommunikativer Vorgang, bei dem es auch um die Verteidigung der Kunst geht und um Angebote, die sie machen kann und muss. Es geht darum, Eindrücke der Gegenwart zu vermitteln jenseits der Worte, es geht um den Transport emotionaler Erlebnisse, die mit großer Selbstverständlichkeit über den konkreten Moment hinausweisen. Das neue Kapitel des Vincent Meissner Trios ist ein konsequenter nächster Schritt, der schon wieder Lust auf mehr macht. Diese Band ist auf dem Weg.
Vincent Meissner – piano
Josef Zeimetz – bass
Henri Reichmann – drums
Information about prices, ticket reservations and our opening times can be found here.
“A new hope of German jazz,” recognized mdr kultur, which the Deutschlandfunk even increased: “a band that will take off like a rocket.” The American downbeat heard “excitement and enthusiasm” in Vincent Meissner’s debut album Bewegtes Feld from 2021, produced by his mentor Michael Wollny. The pianist was only twenty at the time, and already decorated with awards. Much praise, much honor … Yet his young acoustic piano trio with bassist Josef Zeimetz and drummer Henri Reichmann had hardly had the opportunity to present and develop the rich material composed by the band leader live.
https://www.vincent-meissner.de/trio/
This has changed in the meantime, which has increased the fun even more. You can hear it on this new album how this trio has moved closer together and increased their joy of playing. Immediately after the first recordings they tried out new pieces, tested ideas and continued as if in a flowing transition. After the play was before the play … Josef is now studying in Basel, Henri has moved to Leipzig to continue his studies at the Felix Mendelssohn Bartholdy Academy of Theater and Music, where Vincent’s teacher in the piano major is now Frank Chastenier. Vincent calls his two mentors, Wollny and Chastenier, “a supercombi.”
The band has developed its interplay, now approaches the pieces more freely. Through more open passages, the sound has changed. They act more emotionally and love more complex forms in which they play with structures and continue ideas they share. This has created a compact band sound, which they can run flexibly and condense into song-like pieces. Energy and force are there, but also contemplation and pause. Everything is possible now. Variable, lively and tightly interlocked this progresses, whereby they have sharpened the focus for this album for song-like melodic songs.
Wille is the name of the album that beads through in a driving flow, whose inner logic captivates with an inner cohesion that transports authenticity in a mobile, fresh and agile way. These three know exactly that they can achieve a lot with each other, whereby a high sympathy bonus accompanies them and spurs on their sovereignty. The goal is a striking catchiness beyond the banal.
Vincent defines the title-giving will as the “development of mental ideas, which one transfers into reality through action”, or as a “conscious decision for an action”. There is simply the will to play and to find expression, to express oneself through artistic work. This drive gives the recording its urgency and persuasiveness.
From a grown fund the trio has chosen a conceptual framework defined by a closeness to pop music. That is why cover versions were recorded for the first time. Just listen and be amazed at how subtly the three of them take on I Wanna Dance With Somebody by George Merrill and Shannon Rubicam, the Beatles song In My Life, or the catchy song Young Folks by Peter Bjorn and John. In Things, they take Louis Cole at his word: Things don’t work out the way you think they will, either it goes well or it goes badly, the only certainty you have is that things never work out the way you suspect. Nothing about these adaptations seems contrived next to the compositions of Vincent Meissner, who did not record the covers as commercial enhancers, but because the artistic or musical exploration of external material manifests the band’s own sound all the more strongly.
This corresponds to the honesty with which this trio convinces. Offensively, they want to present their art and position themselves. “It’s nice to hear someone listen,” Vincent Meissner states after the live experiences of the last few months. He understands his pieces as a framework to be filled in, as a space to be walked through together. The point is that the listener can confront himself or herself in this space. This is a communicative process that also involves the defense of art and the offers it can and must make. It is about conveying impressions of the present beyond words, it is about transporting emotional experiences that point beyond the concrete moment with great matter-of-factness. The new chapter of the Vincent Meissner Trio is a consistent next step that already makes you want more. This band is on its way.