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John Cage | 4:33 | 60 | Ein Medienabend
Mittwoch 29. August 2012 - 20:30
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4:33. Ich kann es nicht mehr hören!
Mit Michael Rüsenberg, Peter Hölscher, Jürgen Friedrich, Eckhard Leue, John Kannenberg, BBC Symphony Orchestra, KVB Linie 1 u.v.a.
Heute vor 60 Jahren, in der Maverick Concert Hall, in den Catskill Mountains nahe Woodstock im US Bundesstaat New York: David Tudor, Piano, spielt ein Programm mit 9 Kompositionen, von Christian Wollf bis Pierre Boulez. Die vorletzte, fälschlich mit dem Obertitel „4 pieces“ angekündigt, darunter etwas eingerückt aber der korrekte Titel 4´33´´mit den Satzbezeichnungen 30´´, 2´23´´und 1´40´´ hat es in sich, sie hat die Musikwelt stärker untergraben als das Rockfestival am gleichen Ort 7 Jahre später. 4 Minuten und 33 Sekunden spielt Tudor keine einzige Note, er hebt allenfalls den Klavierdeckel, entsprechend der in den Satzbezeichnungen angegebenen Zeiten, um die einzelnen Sätze zu markieren. Die Zuhörer sind irritiert, keiner hat sie darauf vorbereitet, einige streben wutentbrannt ins Freie – nicht ahnend, dass sie damit umso mehr zur Aufführung dieses Stückes beitragen. Denn es ist keineswegs ein „Stille“-Stück.
Kyle Gann, der ein wunderbares Buch zu 4´33´´geschrieben hat, sagt: „John Cage´s 4´33´´ ist eines der am meisten missverstanden Stücke, die je komponiert worden sind, manchmal aber auch das am besten verstandene der ganzen Avantgarde.“
Ist 4´33´´ Musik?
Die Veranstaltung stellt etliche Antworten vor, pro & contra. Egal, wem man dabei zuneigt, die Statements regen eine eigene Antwort an auf die Frage: was ist Musik?
4:33. Ich kann es nicht mehr hören! ist kein Cage-Abend. Aber ein Abend mit Überraschungen.