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GEORG GRAEWE QUARTETT

Sonntag 12. Mai 2002 - 20:30

Georg Graewe – Klavier
Frank Gratkowski – Saxophon, Klarinette
Kent Kessler – Kontrabass
Paul Lovens – Schlagzeug, singende Säge


Wie kaum ein anderer europäischer Musiker hat sich Georg Graewe mit der afro-amerikanischen Tradition des Klavierspiels im Jazz auseinandergesetzt. Georg Graewe, der sowohl als Komponist als auch als Improvisator zu den besten Europas zählt, hat schon lange seine unverwechselbare Sprache und Identität gefunden. In diesem Quartet vereint er mit Frank Gratkowski (Saxophon, Klarinetten),
Kent Kessler (Kontrabass) und Paul Lovens (Schlagzeug, singende Säge) außergewöhnliche Musiker zu einer Einheit, wo der Funke sofort überspringt und daraus faszinierende Musik entsteht.

biographisches:

Georg Graewe,
der 1956 in Bochum geboren wurde, begann seine professionelle Laufbahn im Alter von 15 Jahren als Rockgitarrist, wechselte jedoch schon bald zum Klavier und gründete seine erste eigene Formation, das GEORG GRAEWE QUINTETT, im Jahre 1974. In der Folge leitete er eine Reihe von Ensembles – vom Trio bis zum Kammerorchester – in denen einige der führenden Interpreten der Gegenwart vertreten waren. Seine Kompositionen, die sowohl der

europäischenModerne als auch den Entwicklungen der Jazzavantgarde verpflichtet sind, wurden in unterschiedlichen Teilen der Welt aufgeführt. Konzerte in New York, Istanbul, Berlin, Rom, Köln, Vancouver, Paris, Chicago, Amsterdam, San Francisco, Wien, Montreal, Dallas, London, Toronto, San Diego, Zürich und anderswo haben dazu beigetragen, Georg Graewe als Künstler von internationalem Rang zu etablieren. Sein Werk – darunter Kammermusik, Orchesterstücke und auch Musiken für Theateraufführungen, zu Hörspielen und für Videoproduktionen – ist auf über 30 Tonträgern dokumen tiert, die bei diversen amerikanischen und europäischen Labels erschienen sind. Zur Zeit arbeitet Graewe an mehreren Kompositionsprojekten, darunter eine Kammeroper, ein Streichquartett, sowie weitere Orchesterstücke. Seine derzeitige Konzerttätigkeit umfasst sowohl Solokonzerte als auch Auftritte mit eigenen Ensembles. Seit 1999 besteht ein enger Kontakt zum CNMAT (Center for New Music and Audio Technology) an der Universität Berkeley in Kalifornien, nicht zuletzt durch ein laufendes Projekt für Klavier und interaktive Computersysteme mit dessen Leiter David Wessel. Graewe lebt seit 1997 abwechselnd in Deutschland und den USA. Er ist ausserdem künstlerischer Leiter des 1993 gegründeten Verlags RANDOM ACOUSTICS in München.
Frank Gratkowski
neben der Tätigkeit als Solist in verschiedensten internationalen Formationen (Grubenklang Orchester, Klaus König Orchester, Tony Oxley Celebration Orchester, WDR Bigband etc. etc.)seit 1992 Zusam menarbeit mit Georg Graewe im Duo bzw. seit 1999 auch im Trio mit Paul Lovens. Weitere eigene Ensembles sind ein Duo mit dem Tenorsaxophonisten Matthias Schubert, ein Trio mit Gerry Hemingway, Schlagzeug und Dieter Manderscheid, Bass, welches 2000 mit dem holländischen Posaunisten Wolter Wierbos zum Quartett erweitert wurde, ein Duo mit dem italienischen Posaunisten Sebi Tramontana und ein Trio mit Wilbert de Joode, Bass und Paul Lovens, Schlagzeug.Frank Gratkowski spielte auf nahezu jedem der deutschen Jazzfestivals sowie auf zahlreichen internationalen Festivals, u.a. in Vancouver, Toronto, Chicago, New York, Seattle, Quebec, Les Mans, Groningen, Nickelsdorf, Barcelona, Warsaw, Prague, Sofia…

Kent Kessler (bass)

Kent Kessler ist einer der hervorragendsten Vertreter der Chicagoer Szene.Er war Mitglied in Hal Russell’s NRG Ensemble, spielt in verschiedenen Bands mit Ken Vandermark (z.B. DKV-Trio, Vandermark 5), mit Fred Anderson, Joe McPhee, in Peter Brö zmanns Chicago Tentet uvm.
Paul Lovens
geboren 1949 in Aachen im Alter von 14 Jahren begann er in verschiedenen Bands Schlagzeug zu spielen und seit 1969 arbeitet er im Bereich der Improvisierten Musik. Er hat mit nahezu allen Größen der internationalen Szene gespielt. Die wichtigsten Ensembles, u.a. das Globe Unity Orchestra, das Schlippenbach Trio, das Quintet Moderne, im Duo mit Paul Lytton, in Cecil Taylors European Quartet, Zusammenarbeit mit Mats Gustafsson, Barry Guy, Günter Christmann, Eugene Chadbourne, Rejesh Mehta u.v.a. 1976 gründete er sein eigenes Label, PoTorch Records.

einige Kritiken vom Festivalauftritt in Nickelsdorf:

„Georg Graewe, nunmehr in den USA beheimatet, folgerichtig mit einem interkontinentalen „Köln/Chicago-Quartet“ angetreten, bot das vielleicht stärkste seiner mittlerweile zahlreichen Nickelsdorf-Konzerte. Dichte, in konsistenter Rasanz perlende Tonkaskaden des Pianisten pflanzten sich unmittelbar auf Frank Gratkowskis Altsaxophon fort, während Hamid Drake in elementarer, nuancierten Zwischentönen dennoch nicht abholder Vitalitätantrieb.“
Andreas Felber, Concerto Nr. 4, August/September 1997

„Georg Graewes Köln-Chicago 4tet katapultierte sich direkt in höhere Stockwerke und vollzog, dabei hin und wieder sich zu sehr auf alten Gewohnheiten ausruhend, die Synthese von Abstraktion und Sinnlichkeit – ob jetzt Graewe für das Abstrakte und sein Schlagzeuger Hamid Drake für das Sinnliche zuständig war, oder ob nicht alles umgekehrt war, spielte in den besten Momenten keine Rolle.“
Felix Klopotek, Jazzthetik 9/97

„Allesamt Meister der unsauberen, der schmutzigen Linien, die den richtigen Jazz so wohltuend abheben von der Dekorabteilung des falschen, bringen sie die Grundsätze der Interaktivität auf den Punkt. Der exzellente Saxler Frank Gratkowski leistet seinen Beitrag, während Drake, selbst wenn er holzt, swingt als wie.“
Andreas Fellinger, Neue Zeit, 20.Juli 1997

„Der Höhepunkt des Wochenendes war für mich eine akustische Gruppe, die jazzigste überhaupt. Der Pianist Georg Graewe, vor kurzem von Köln nach Chicago umgezogen, trat mit seinem Köln/Chicago-Quartet auf, in dem sein Landsmann Frank Gratkowski (Klarinette, Alt-Sax), Kent Kessler (Baß) und Hamid Drake (Schlagzeug) spielten. Organizismus und freudiges interplay – Drake ist ein bodenloser Abgrund voll positiver Energie, in Verbindung mit Kesslers beherzter Schlagkraft kann er Funk-, Jazz- und sogar Ska-Tempi einstreuen, ohne daß es ausgedacht wirkt. Drake kam sofort mit Graewe klar; stellenweise tauschten sie Rhythmen wie Spielkarten aus, der Pianist beschäftigte sich mit bis dahin ungehörten „Jazz-Voicings“ und Polyrhythmen. Gratkowski glitt über allem, seine weichen, melodischen Linien schwammen wie ein Taucher mit Schnorchel über einem geschäftigen Korallenriff“
John Corbett, Downbeat