11/2016: „Emißatett“

Rezension von Uwe Bräutigam auf nrwjazz.net

Elisabeth Coudoux – Cello, comp. ; Matthias Muche – Posaune ; Robert Landfermann – Kontrabass


Emißatett | Elisabeth Coudoux, Robert Landfermann, Matthias Muche

Text & Fotos: Uwe Bräutigam

Köln, 05.12.2016 | Die Band Emißatett wurde vor drei Jahren von Elisabeth Coudoux, die damals noch Elisabeth Fügemann hieß, als ein Trio mit dem Bassiste30n Robert Landfermann und Matthias Muche an der Posaune gegründet. 2015 erschien die Debüt CD qui – pro – quo – dis, die von der Kritik gut aufgenommen wurde. Für die CD Aufnahme wurde das Trio zum Quintett (plus Philip Zoubek, Piano und Etienne Nillesen, Snaredrum und Becken) erweitert. Dieses Jahr im Frühjahr und im November tourte die Gruppe. Und nun spielt das ursprüngliche Trio im Kölner Loft neue Stücke und schneidet das Konzert als Material für eine weitere CD im nächsten Jahr mit.

Das Trio Emißatett spielt zwei kurze, aber gehaltvolle Sets von einer halben Stunde. Elisabeth Coudoux hat einige Stücke durchkomponiert, andere Stücke werden nach rudimentären Vorgaben improvisiert.

Bei den komponierten Teilen sind es vor allem ihre Cello Parts, die sie auskomponiert hat, während die beiden anderen Instrumente mehr Freiraum haben. Die Musik des Trios ist fein austariert und bildet eine Art von Netzwerk an Interaktionen. Drei herausragende MusikerInnen der Impro Szene spielen hier zusammen. Sie kennen sich, sie können sich gegenseitig vertrauen und sich aufeinander verlassen. Und man spürt sie spielen gern zusammen.

Auffällig ist die enge Bezogenheit der beiden Streicher, wenn Landfermann den Bogen einsetzt. Es entstehen ganz innige Momente im Zusammenspiel der beiden. Matthias Muche gibt sich hier ein und setzt spannende Akzente mit dem tiefen Blech. Besonders im zweiten Set hat er viel Raum für seine phantasievollen Improvisationen bei denen er die Grenzen der Möglichkeiten seines Instrumentes mit vielfältigen Techniken erweitert. Cello und Bass stützen das Spiel der Posaune.

Elisabeth Coudoux setzt mit ihrem Cello immer wieder melodische Impulse, die von den anderen Musikern aufgegriffen, weitergeführt und auch gebrochen werden. Aus scheinbar chaotischen Klängen entstehen erkennbare Strukturen und diese lösen sich wieder auf. Immer kommen die Stücke aber als ein Ganzes zusammen. Sie fallen weder auseinander, noch laufen sie ins Beliebige. Elisabeth Coudoux schafft als Komponistin und Cellistin einen Klangraum, den Robert Landfermann und Matthias Muche mit ihren Improvisationen mit einer Fülle an musikalischen Ideen anreichern.

Neben den Aufnahmen im Loft, wurden noch in einem anderen Studio Aufnahmen gemacht.

Das Konzert im Loft lässt einen auf jeden Fall gespannt sein auf die CD, die 2017 irgendwann erscheinen soll.

http://www.elisabethcoudoux.com/emißatett.html