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Matinee-Livestream aus dem LOFT: Markus Märkl „Freestyle Baroque“
Sonntag 5. April 2020 - 11:00
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Markus Märkl – Piano
Durch Solo-Konzerte, übertragen per livestream, machen wir im LOFT, wie so viele andere jetzt auch, einige Musiker*innen hör- und sichtbar.
Im Jahr 1971 wagte sich Glenn Gould mit einer damals fast als abseitig empfundenen Pioniertat daran, Cembalomusik von Byrd und Gibbons auf dem modernen Konzertflügel zu interpretieren. Über die Grenzen der Genres zu gehen ist eben stets ein künstlerisches Wagnis, zumal wenn auch noch stilübergreifende Ideen dazu kommen und das Ganze noch mit Improvisationen verbunden wird. Neue Wege zu beschreiten aufgrund intensiver Erfahrungen vor allem mit frühbarocker italienischer Musik im stile nuovo, dazu das Ganze mit den klanglichen Möglichkeiten eines modernen Konzertflügels anzureichern, dies reizte Markus Märkl schon länger. Eher beiläufig und anfangs einfach aus persönlichem Spaß heraus entwickelte er seine eigene Art und Weise, diese Musik zu adaptieren und frei heraus zu interpretieren, ohne Achtung irgendwelcher Regeln oder Konventionen.Das von der Kölner Gesellschaft für Alte Musik e.V. organisierte Zehnte Kölner Fest für Alte Musik, das wegen des Corona-Virus abgesagt werden musste, hätte mit seinem Thema Early Music: Reload Markus Märkl am 21. März 2020 erstmalig die Gelegenheit gegeben, mit dieser Idee einen „Testballon“ zu starten. Italienische Cembalomusik von Girloamo Frescobaldi und Michelangelo Rossi, das Ganze zusätzlich mit Improvisationen jeglicher Couleur verbunden, Freestyle Baroque wurde das Projekt getauft, und das kann nun dank der Kooperation des ZAMUS mit dem Ehrenfelder Konzertort und Studio LOFT tatsächlich doch noch das Licht der Welt erblicken.
Programm:
Improvisation
Markus Märkl stammt aus dem bayerisch-schwäbischen Dillingen an der Donau. Im Alter von 11 Jahren bekam er den ersten Klavierunterricht. Drei Jahre später entdeckte er zudem die faszinierenden Möglichkeiten der Kirchenorgel, die er anfänglich autodidaktisch in der Hauskapelle eines hiesigen Knabenseminars erkunden konnte und dann im Kirchenmusikleben seines Heimatortes ausgiebig weiter verfolgte. Nach dem Abitur studierte Markus Märkl in Augsburg Orgel und Cembalo. Nach den ersten Begegnungen mit historischen Orgeln faszinierte ihn deren Klang nachhaltig, so dass sich Markus Märkl zu weiterführenden Studien der Alten Musik an der Schola Cantorum Basiliensis (SCB) in der Schweiz entschied. Neben dem Orgel- und Cembalostudium bei Jean-Claude Zehnder und Andreas Staier offenbarte sich ihm dort vor allem das kreative Potential des Basso Continuo über einem bezifferten Bass. Dies wurde von Jesper Christensen anhand historischer Quellen auf seinerzeit revolutionäre Art neu betrachtet und differenziert unterrichtet. Zudem beschäftigte sich Markus Märkl eingehender mit der barocken Improvisation, die er an der SCB während drei Jahren dann auch in Assistenz unterrichtete.