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DIFFUSION MUSIC

Donnerstag 22. November 2018 - 11:00

Schülerinnen und Schüler des Musikkurses der Jgst. 10 des Genoveva-Gymnasiums Köln-Mülheim – Perkussion, Keyboards, Kalimba, Gitarre, Stimme

Eastern Flowers:
Jarry Singla – Klavier, indisches Harmonium
Ramesh Shotham – südindische und westliche Perkussion
Christian Ramond – Kontrabass

Eintritt frei – LEIDER KEINE RESERVIERUNGEN MEHR MÖGLICH


© Jennifer Braun

Was passiert eigentlich, wenn man für ein interkulturell-pädagogisches Musikprojekt mit Schülern das Stigma „Schule im Brennpunkt“ als Chance begreift und die Schüler statt in den Ruheraum ins Chemielabor verfrachtet? Jarry Singla hat dieses mit seinem Projekt DIFFUSION MUSIC buchstäblich getan. Hier kommen verschiedene Stoffe zum Austausch: Die musikalischen Welten von Teenagern stoßen auf die Erfahrungen dreier renommierter Jazzmusiker, der Laie trifft auf den Profi, Rap auf Konnakol, Keyboard auf Cajon.
Bei DIFFUSION MUSIC darf experimentiert werden, es darf knallen, brennen, explodieren. Frei nach dem Prinzip „Reibung erzeugt Energie“ wird hier auf den Siedepunkt hingearbeitet. Der kreative Input jedes Einzelnen wird als Lieferant wertvoller Energie verstanden und gebündelt. Das Ergebnis lässt sich vorzeigen: ein leuchtendes Konzert mit Hiphop-Beats, Kalimbas, peruanischem Landó, südindischen Konnakol-Kompositionen, Bodypercussion und den strahlenden Gesichtern junger Künstler, die erstmals auf der Bühne brillieren dürfen.

Gefördert von:

und


Zu den Musikern von Eastern Flowers

Jarry Singla
Eine große Offenheit für die unterschiedlichsten Musikkulturen steht seit langem im Mittelpunkt der Arbeit des in Köln lebenden Pianisten und Komponisten Jarry Singla. In seinem aktuellen Trio Eastern Flowers mit dem Perkussionisten Ramesh Shotham und dem Kontrabassisten Christian Ramond ist der Einfluss indischer Musik besonders deutlich ausgeprägt. „Eastern Flowers“ präsentierten sich in den vergangenen Jahren u.a. für das Goethe-Institut in Indien sowie bei den renommierten Festivals „Buenos Aires Jazz“, „Festijazz Bolivia“ und „Acht Brücken – Musik für Köln“. 2013 reiste Jarry als Stipendiat der Kunststiftung NRW für sechs Monate nach Mumbai. Für eine Besetzung mit Tabla, Gesang, Sarod und dem Trio Eastern Flowers komponierte er dort Musik, die zunächst in indischen Großstädten und 2014 in NRW uraufgeführt wurde. Die erste CD von The Mumbai Project ist 2016 bei Double Moon Records erschienen. Im Herbst 2017 gastierte das Ensemble für eine Produktion mit der Bigband des Hessischen Rundfunks in Frankfurt sowie beim Düsseldorf-Festival. Mit der ukrainischen Sängerin Mariana Sadovska, gewann Jarry Singla den Creole Preis für Weltmusik aus NRW, und in dem kammermusikalischen Quartett „Lagash“ des irakischen Komponisten Saad Thamir lotete er die Möglichkeiten der Symbiose von arabischer und westlicher Musik aus. Konzerte führten Lagash u.a. zur Biennale des Emirates Sharjah und in die Berliner Philharmonie.
Einer Einladung der Staatskanzlei NRW folgend nahm Jarry 2013 an dem Austauschprojekt „Kulturatrium“ im polnischen Kattowitz teil. Dort entstand das Trio WEI3 mit dem Kontrabassisten Maciej Garbowski und dem Schlagzeuger und Elektroniker Peter Orins. Eine CD Produktion des Trios („Kaliko“) sowie Konzerte in den NRW Landesvertretungen in Brüssel und Berlin, im Goethe-Institut Paris und in der Universität von Arras folgten. Von 2014 bis Mitte 2017 pendelte Jarry Singla zwischen Köln und La Paz, wo er u.a. in dem Duo Zerua mit dem bolivianischen Charangospieler Alfredo Paredes spielte. Zudem haben die Südamerikaaufenthalte musikalische Kontakte in Buenos Aires ermöglicht, wo Jarry mit dem argentinischen Duo Confluencia arbeitet und im August 2017 in der renommierten Usina de Arte zu Gast war. 2015 gründete Jarry Singla das Duo Shatabdi mit dem Kölner Saxophonisten Johannes Lemke. Die beiden Musiker verfolgen ihre Vision einer weltoffenen europäischen Musik zwischen Jazz und ethnischer Inspiration – und gehen dabei die unterschiedlichsten Kooperationen ein, so zum Beispiel mit dem irakischen Djoze-Virtuosen Bassem Hawar und der deutsch-afghanischen Sängerin Simin Tander. Eismetallen – die erste CD des Duos – erschien im Januar 2018 bei Jazzsick Records, ein Konzert mit Simin Tander im Rahmen einer Reihe der Kölner Philharmonie folgte im Juni.
Durch eine Initiative von Jarry Singla entstand SONIQ: ein Musikerkollektiv, das nach Schnittstellen zwischen den Musikkulturen und nach künstlerischen Impulsen durch internationale Vernetzung sucht. Bei der Soniq-Premiere traf Jarry zusammen mit den Gründungsmitgliedern Christina Fuchs (Klarinette) und Ramesh Shotham auf indische und polnische Künstler. Im September 2018 schloss sich eine Begegnung mit lateinamerikanischen MusikerInnen an und in Kürze folgt das Projekt Oriental Strings (www.soniq- music.com).
Zu Jarry Singlas Arbeiten im weiten Feld des europäischen Jazz gehören Kompositionen für sein Quartett Blumenbein mit dem Britischen Ausnahmesaxophonisten Julian Argüelles und für Jazzklaviertrio mit Sinfonieorchester.
2017 gastierte Jarry in einem international besetzten Ensemble des Trompeters Markus Stockhausen beim Düsseldorf Festival. Der Livemitschnitt dieses Konzertes wurde Juni 2018 bei Sony Music/Okeh Records veröffentlicht.
www.jarrysingla.com

Ramesh Shotham
In gewisser Hinsicht ist jede Musik eine Reise – doch einige Musiker reisen weiter als andere. Der Schlagzeuger und Perkussionist Ramesh Shotham ist einer von ihnen: Ende der 60er-Jahre gründete Shotham die Band ›Human Bondage‹, die zu Hause war in Bombay und Bangalore und eine der erfolgreichsten indischen Rock-Gruppen jener Ära – und 1978 in Kooperation mit dem indischen Jazz-Pianisten Louiz Banks das ›Jazz Yatra Septett‹, das erstmals indische Jazz-Musiker und südindische klassische Musiker gemeinsam auf die Bühne brachte.
Eine große Europa-Tournee führte diese Fusion-Band zu fast allen bekannten Jazz-Festivals und 1981 erhielt ihr Album ›Sangam‹ den Preis der deutschen Schallplattenkritik. Seither ist Europa für Shotham zum Lebensmittelpunkt geworden und er zählt zu den erfolgreichsten und innovativsten Perkussionisten der Szene. Einen unverwechselbaren Klang und eine besondere Handschrift erhält Ramesh Shothams Musik mitunter durch sein einzigartiges Setup, das von ausgewählten indischen Trommeln über diverse Perkussionsinstrumente (Ghatam, Udu, Darbuka, Hang, Cajon) bis zu einem eigens zusammengestellten Schlagzeug reicht. Eine seiner Spezialitäten: die Verwendung traditioneller indischer Trommeln im Rahmen von Orchester- und Big-Band-Produktionen. Zu Shothams Markenzeichen zählt dabei zweifelsohne die Tempelmusik-Trommel Tavil.
Nicht weniger als 200 Alben nahm Shotham in Zusammenarbeit mit visionären Künstlern wie Charlie Mariano, Steve Coleman, Rabih Abou Khalil, Sigi Schwab, Jasper van’t Hof, Aziza Mustafa Zadeh, Wolfgang Niedecken sowie vielen anderen auf. Er spielte bei allen wichtigen internationalen Festivals, wie z. B. dem Jazz Festival Berlin, dem North Sea Jazz Festival oder dem Montreal Jazz Festival und nahm an diversen Projektenteil, die durch Goethe Institut, Auswärtiges Amt, Deutschen Musikrat, Kultursekretariat NRW und Kunststiftung NRW gefördert wurden.
Seine Band ›Madras Special‹, mit Charlie Mariano, Saxophon, und Naresh Purushotham, Veena (südindisches Saiteninstrument), gründete Shotham Ende der 80er Jahre. Seitdem besteht ›Madras Special‹ in verschiedenen Avatars mit Musikern wie Ronan Guilfoyle, Sandhya Sanjana, Dave King, Christian Zürner u. a.. Die aktuelle Formation mit Zoltan Lantos, Violine, Sebastian Müller, Gitarre, und Reza Askari, Bass, heißt ›Madras Special – New Generation‹.
Auch die New Generation lässt sich inspirieren von klassischen südindischen Ragas und Talas und knüpft mit den Sounds von E-Bass und E-Gitarre an Shothams Wurzeln in der Rock- und Jazzmusik an. Die New Generation ist eine klanglich mitreißende Neuauflage aus Jazz, Funk, Rock und Weltmusik – mit komplexen Grooves und Melodien sowie frei fließenden Improvisationen.
www.shotham.org

Christian Ramond
Der deutsch-indische Kontrabassist Christian Ramond ist einer der herausragenden Instrumentalisten der vielfältigen und kreativen Musikszene Kölns.
Seine Ausbildung erhielt er an der dortigen Musikhochschule, gefolgt von einem Stipendium am kanadischen Banff Centre for the Arts. Christian Ramond hat mit Jazzlegenden wie Joe Pass, Albert Mangelsdorff, Philip Catherine, Tomasz Stanko, Charlie Mariano, Kenny Wheeler, Bobby Shew, Don Friedman, Doug Rainey, Randy Brecker und Lee Konitz gearbeitet und ist auf mehr als 50 CDs zu hören.
Zu seinen aktuellen Projekten zählen „D.R.A.“ mit dem Vibraphonisten Christopher Dell, das Engstfeld-Weiss Quartett, das Sabir Mateen Quartett, Jens Düppes „Anima“, das Trio „Jarry Singla & Eastern Flowers“ sowie die Zusammenarbeit mit dem Klarinettisten Theo Jörgensmann.
Christian Ramond ist ein äußerst vielseitiger Bassist, dessen Aktivitäten von traditionellem und modernem amerikanischem Jazz über zeitgenössischen Jazz bis hin zu Avantgarde, Neuer Musik und Globaler Musik reichen.
Konzerte und Tourneen führten ihn nach Australien, Neuseeland, Japan, China, Indien, Kanada, Mexiko, Brasilien, Bolivien, Uruguay, Südafrika, Ägypten, Syrien, in die USA und den Sudan sowie in zahlreiche europäische Länder. Er nahm an renommierten Festivals in San Fransisco, Vancouver, Montreal, Sydney, New Delhi, Yokohama, Montevideo, La Paz, Mexico City, Belo Horizonte und Vilnius teil.