04/2018: PLUSHMUSIC VIII – Trending East

Vom 19. bis zum 21. April 2018 findet im LOFT zum achten Mal das von Hayden Chisholm kuratierte PLUSHMUSIC Festival statt. Bei der Programmplanung unterstützt hat ihn wie schon im letzten Jahr der südafrikanische Obertonsänger, ehemalige Solobratscher des Gewandhausorchesters (Leipzig) und Professor für Viola an der Folkwang Universität der Künste (Essen) Gareth Lubbe. Gemeinsam haben sie ein für das Format PLUSHMUSIC typisches, spannendes und abwechslungsreiches Programm zusammengestellt: zu hören gibt es Weltmusik neben Jazz, klassische Musik neben improvisierter Musik, und dazu diesmal zum Abschluss „ungarisches“ vom Feinsten.

Im letzten Jahr gab es die Premiere der youthful yellow cats, hier werden herausragende Nachwuchstalente erstmalig dem LOFT-Publikum präsentiert. Dieses Jahr wird zur Eröffnung des Festivals das Duo Schwarz-Heid vorgestellt, die beiden jungen Musiker sind die Gewinner des Studiopreises des Deutschlandfunkes der Bundesbegegnung Jugend jazzt 2017 sowie Förderpreisträger der Union Deutscher Jazzmusiker.
Das Interesse des neuseeländischen Saxophonisten James Wylie für die Musik des Nahen Ostens war der Anlass für die Gründung des „Lost Cities Ensemble“, und Kalo Yele bringt mit Aly Keïta, Jan Galega Brönnimann und Lucas Niggli drei alte Bekannte ins LOFT, die allerdings hier in dieser Zusammensetzung noch nie zu hören waren.

Am zweiten Festivaltag trifft der exzellente Trommler Christian Lillinger auf die grandiosen Bassisten Robert Lucaciu und Robert Landfermann. Man darf gespannt sein, wen die drei als Überraschungsgast im Gepäck haben.
Mit „Scenes from an Opera“ wird es dann persönlich, hat hier Kurator Hayden Chisholm doch einen emotionalen Abschnitt seiner jüngeren Vergangenheit verarbeitet. Die Ausnahmesopranistin Yuka Yanagihara gibt dabei ihr LOFT-Debüt.

Schon beim letztjährigen PLUSHMUSIC Festival war eine Streicherbesetzung der Spitzenklasse zu hören, auch diese Tradition wird fortgesetzt, wenn mit dem Kelemen Quartet eines der aufregendsten jungen Kammermusikensembles der Gegenwart bei der Hungarian Night seine LOFT-Premiere feiert. 2010 in Budapest gegründet und seitdem mit zahllosen Preisen ausgezeichnet, vereint das Quartett vier SpitzenmusikerInnen, die sich alle auch als SolistenInnen bereits einen beachtlichen Ruf erspielt haben.
Das Festival beschließen wird die Gruppe um den Geiger Lajos Sárközi Jr.. Bereits mit 13 Jahren wurde er in die Hochbegabtenklasse der Franz Liszt Musikakademie in Budapest aufgenommen, und schnell erspielte er eine beachtliche Anzahl erster Preise (z.B. Ede Zathureczky Hungarian Violin Competition 2003 & 2008; International Georg Philipp Telemann Violin Competition 2005; International Gábor Radics Jazz Violin Competition 2006 und First János Lavotta Competition 2014). Er hat es sich zur Aufgabe gemacht, ungarische Volksmusik, klassische Musik und Jazz in einer lebhaft-bunten Mischung zu vereinen.



Donnerstag, 19. April 2018 – 20.00 Uhr

Duo Schwarz-Heid

Ferdinand Schwarz – Trompete, Flügelhorn, Elektronik
Darius Heid – Klavier, Laptop, Synthesizer

20180419Beruhend auf stetigem musikalischem Austausch und langer Freundschaft arbeiten Ferdinand Schwarz (*1997) und Darius Heid (*1999) seit Ende 2015 im Duo. Sie spielen Eigenkompositionen, in denen Improvisation und Entschleunigung entscheidende Rollen spielen, hörbar sind dabei die Einflüsse ihrer gemeinsamen Vorlieben zu Jazz, Minimal, Improvisierter, Neuer oder Elektronischer/Produzierter Musik. Die Besetzung erlaubt ein sehr persönliches Spiel und große Freiheiten für beide Musiker, die durch diese fordernde Situation im Laufe der Zeit eine eigene Sprache entwickelt haben, deren Grenzen sie immer aufs Neue hinterfragen.

Das Ferdinand Schwarz/Darius Heid Duo gewann bei der ‚Bundesbegegnung Jugend jazzt 2017‘ eine CD-Produktion mit dem Deutschlandfunk, sowie den Förderpreis der Union Deutscher Jazzmusiker.


James Wylie’s Lost Cities Ensemble – „Ghahraman Nameh – Book of Heros“

James Wylie – Kamancheh, Saxophon
Nima Khoshravesh – Setar
Arman Sigarchi – Oud
Reza Samani – Tombak

top left: Reza Samani ; bottom left: James Wylie ; middle: Arman Sigarchi ; right: Nima Khoshravesh
top left: Reza Samani ; bottom left: James Wylie ; middle: Arman Sigarchi ; right: Nima Khoshravesh

Das “Lost Cities Ensemble” präsentiert eine Auswahl von Stücken aus der neuen Komposition “Ghahraman Nameh – Book of Heros“, die von traditionellen griechischen, persischen und neuseeländischen Mythen inspiriert ist. Durch unterschiedliche Betrachtungsweisen untersucht das Werk die Eigenschaften der „Helden“, wobei traumartige Verbindungen die Trennung nicht nur der jeweiligen, sondern unser aller Kulturen verdeutlicht. Durch die Untersuchung der Sagen von Siavash (Ferdowsi), Odysseus (Homer) oder der von Te Whiti O Rongomai (einem spiritueller Führer der Maoir in Neuseeland) kann man die Stärke, die Bestimmung und die Inspiration erahnen, die uns alle verbindet und uns hilft, uns wie Odysseus durch diese zur Zeit extrem herausfordernde Welt zu manövrieren.


Kalo Yele: The Magic Balafon Strikes Back

Aly Keïta – Balafon
Jan Galega Brönnimann – Klarinetten
Lucas Niggli – Schlagzeug

20180419-03Aly Keïta ist einer der grossen Meister des Balafons, des westafrikanischen Xylophones. Der Musiker aus der Elfenbeinküste führte das Balofon ein in die Musik von Joe Zawinul, Omar Sosa und Jan Garbarek. Mit dem Schweizer Klarinettisten und Saxophonisten Jan Galega Brönniman und dem Schweizer Schlagzeuger Lucas Niggli verbindet er traditionelles afrikanisches Repertoir mit Jazz und Improvisation. Das Album “Kalo-Yele” (‘Mondschein’ in der Bambara-Sprache) besitzt eine menschliche und gefühlsmässige Dimension, deren Ursprung sehr weit von der Schweiz entfernt und mehrere Jahrzehnte zurück liegt: Niggli und Brönnimann kamen beide in Kamerun zur Welt und sind seit ihrem ersten Lebensjahr befreundet. Sie verbrachten also ihre Kindheit im Umkreis der Klänge und Ryhthmen westafrikanischer Musik. Das Repertoire und die Interaktion der drei sprengt alle Grenzen. Der französische Jazzkritiker Thierry Quénum schreibt in den Linernotes: „Sie spielen sowohl Melodie als auch Rhythmus und berühren dabei sowohl die Ränder des Jazz als auch der Weltmusik. Ist das Jazz ? – Eindeutig! Erwarte das Unerwartete, könnte ihr Motto lauten.“


WILDCARD*



Freitag, 20. April 2018 – 20.00 Uhr

Basso Ex Machina

Robert Lucaciu – Bass
Robert Landfermann – Bass
Christian Lillinger – Schlagzeug
+ special guest

left: © Peter Tümmers ; right: © Peter Gannushkin
left: © Peter Tümmers ; right: © Peter Gannushkin

9 Saiten niedriger Frequenz treffen auf die wilde Klangwelt des Christian Lillinger. Drei Komponisten und Improvisatoren treffen in einer Welt treibender, harmonischer Rhythmen aufeinander. Mit Basso Ex Machina stellt sich eine neue Formation im LOFT vor, und mit im Gepäck haben sie einen Überarrschungsgast.


Scenes from an Opera

Yuka Yanagihara – Sopran
Hayden Chisholm – Saxophon
Frank Gratkowski – Saxophon
Hans Martin Müller – Flöte
Philip Zoubek – Piano

© Frank Straßheimer
© Frank Straßheimer

Als „work in progress“ begleitet Hayden Chisholms Oper einen Künstler durch seine turbulente Karriere, durch Intrigen und machiavellianische Machtkämpfe, bis zum Tod. Das LOFT war schon immer die Geburtsstätte vieler Projekte, und so wird Hayden an diesem Abend einige Auszüge seiner Oper uraufführen. Dabei steht ihm die japanische Sopranistin Yuka Yanagihara als Solistin zur Seite, die über ein immenses Repertoire verfügt und einer der angesehensten Stimmen in Europa ist. Sie wird zum ersten Mal im LOFT zu hören sein.

 


WILDCARD*



Samstag, 21. April 2018 – 20.00 Uhr

Hungarian Night

Kelemen Quartet & Gareth Lubbe

Barnabas Kelemen & Kati Kokas – Violine
Gabor Homoki – Viola
Lásló Fenyö – Cello
Gareth Lubbe – Viola

© Tamás Dobos
© Tamás Dobos

Das Kelemen Quartet gründete sich 2010 in Budapest, und hat sich seitdem den Ruf erspielt, eines der aufregendsten jungen Streichquartette zu sein. So gewann es unter anderem den ersten Preis des renommierten Premio Paolo Borciani-Wettbewerbes in Italien als „vielleicht […] größte Entdeckung des Wettbewerbes“.
Bei der Melbourne International Chamber Music Competition 2011 erreichte das Kelemen Quartet den zweiten Platz und gewann den Publikumspreis sowie den Musica Viva Grand Prize, im gleiche Jahr gewann es die Beijing International Music Competition sowie im Jahr 2012 die International Sándor Végh String Quartet Competition in Budapest.
Das Quartet erhielt weiterführenden Unterricht von Zoltán Kocsis, Péter Komlós, Miklós Perényi, Günter Pichler, Ferenc Rados, András Schiff and Gábor Takács-Nagy.
Bei seiner ersten US-Tour nannte die Dallas News das Quartet „the most electrifying string- quartet concert in recent memory” und pries unter anderem das “highly inflected and vividly interactive music-making”.
Das Quartett ist bereits in vielen renommierten Orten aufgetreten, z.B. im Amsterdam Concertgebouw, der London Wigmore Hall, der New York Carnegie Hall, dem Auditorium du Louvre Paris, im Bozar Brussels, im Konzerthaus und in den Philharmonien von Berlin, Köln undBamberg, dem Musikverein Vienna, dem Palace of Arts und der Franz Liszt Academy Budapest, der Amici della Musica in Florenz, dem Teatro Fenice in Venedig sowie bei großen Festivals in Österreich, Irland, Schottland, England, der Schweiz, Frankreich, Italien, Deutschland, Belgien, den Niederlanden und Finnland. Außerdem tourte es durch Australien, Neuseeland, Indien und Mexiko.
Das Kelemen Quartet tritt regelmäßig mit GastmusikernInnen auf, z.B. Vilde Frang, José Gallardo, Andreas Ottensamer, Nicolas Altstaedt, Joshua Bell, Pekka Kuusisto, Maxim Rysanov, Zoltán Kocsis, Menahem Pressler and Ferenc Rados.
Das Kelemen Quartet ist Ensemble in Residence 2017/2018 der Liszt Academy in Budapest, wo sie regelmäßig alle sechs Streichquartette von Béla Bartók in einem Marathonkonzert aufführen.
Alle Mitglieder des Kelemen Quartets sind mit Preisen ausgezeichnet und auch als Solisten und KammermusikerInnen anerkannt.

Barnabás Kelemen ist Professor für Geige an der Hochschule für Musik und Tanz Köln und spielt auf einer Guarneri del Gesú Geigen Baujahr 1742 (ex-Dénes Kovács), Katalin Kokas ist Professorin für Geige an Franz Liszt Music Academy in Budapest und spielt eine Testore Baujahr 1698 (Milan), beide Instrumente sind eine großzügige Leihgabe des Ungarischen Staates.
Gábor Homoki spielt eine Luigi Fabris Viola (1863, Venice). László Fenyő spielt ein von Matteo Goffriller im Jahr 1695 gebautes Cello, er ist Professor an der Universität Karlsruhe.


Lajos Sárközy Jr. & Band

Lajos Sárközi Jr. – 1. Violine
Lajos Sárközi Sr. – 2. Violine
Nobert Oláh – Viola
Rudolf Sárközi – Bass
Gyula Csík – Cimbalon

20180421-02Sárközi Lajos Jr. wurde in Budapest in eine Musikerfamilie geboren. Mit drei Jahren bekam er seinen ersten Geigenunterricht bei seinem Vater. Später nahm er Unterricht bei Judit Szászné Réger an der Musikschule in Józsefváros, Budapest. Mit 13 Jahren wurde er in die Hochbegabtenklasse der Franz Liszt Musikakademie in Budapest aufgenommen und studierte bei Eszter Perényi. Sárközi Lajos Jr. erspielte sich verschiedene erste Preise bei Wettbewerben wie der Ede Zathureczky Hungarian Violin Competition (2003 und 2008), der International Georg Philipp Telemann Violin Competition (2005), der International Gábor Radics Jazz Violin Competition (2006) und der First János Lavotta Competition (2014).

Im Ensemble seines Vaters setzte Sárközi Lajos Jr. sich mit ungarischer Volksmusik auseinander. Später gründete er seine eigene Band unter dem Namen „Lajos Sárközi Jr. and his Band“. Sie spielte sechs Jahre lang im ältesten Restaurant Budapests, dem Százéves Étterem („Hundertjähriges Restaurant”). Dorthin kamen viele Künstler, um die Band spielen zu hören, darunter die Berliner Philharmoniker, Gidon Kremer, Béla Szakcsi Lakatos, Tim Ries, Nigel Kennedy und viele Schauspieler, Professoren und weitere Künstler.

Die Band bereiste die Welt und trat unter anderem in Deutschland, Frankreich, Belgien, Italien und in den USA auf. In Ungarn spielt sie auf vielen hochklassigen Festivals, darunter die Festival Academy Budapest, das Georges Cziffra Festival und das Kaposfest, das bekannteste Kammermusikfestival Ungarns. Ihre musikalischen Partner sind so bekannte Künstler wie Kristóf Baráti, Elemér Balázs, Kálmán Oláh, Andreas Ottensamer, István Kohán, Tony Lakatos, Didier Lockwood, Jojo Mayer und Tim Ries. Auch mit dem Hungarian Radio Symphony Orchestra traten sie bereits auf. Das Ziel der Band ist es, die ungarische Volksmusik und die klassische Musik zu pflegen und sie in immer neuen Farben zu präsentieren.

 


Tageskarte: 12,- / 8,- €uro
Stadtgartencard 2: 8,- €uro


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* Überraschungsbesetzungen durch spontanes Zusammenstellen von Gästen und Musikern des Festivals