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KGNM Konzert: TRIO RADIAL

Freitag 10. März 2017 - 20:30

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Deepa Goonetilleke – Horn
Nils Kohler – Klarinetten
Esther Saladin – Violoncello


Zwischen Orient und Okzident – ein Konzertabend mit Werken von Saed Haddad, Samir Odeh-Tamimi und zwei Uraufführungen von Alireza Farhang und Neil Thomas Smith


20170310-01DAS PROJEKT
Horn – Klarinette – Violoncello! Verzaubert von der Klangmischung aus Blech-, Holz- und Streichinstrument und angespornt durch die Tatsache, dass erst wenig Literatur dafür vorhanden ist, sahen wir uns veranlasst, bei aufstrebenden Komponisten Werke für diese Besetzung zu beauftragen und ein sinnvolles Programm zu gestalten. Ausgehend vom einzigen bisher bekannten Werk für Horn, Klarinette und Violoncello, Le Contredésir des jordanisch-deutschen Komponisten Saed Haddad, haben wir die Idee eines inhaltlich stimmigen und sinnvollen Programmes verfolgt. Der „rote Faden“ ist durch dieses Stück vorgegeben: Anhaltspunkte für die weiteren Stücke sind Herkunft Naher Osten, Einflüsse arabischer und persischer Kultur in zeitgenössicher klassischer europäischer Musik. Wir beauftragten die Komponisten Alireza Farhang, französisch-iranischer Herkunft, sowie Neil Thomas Smith aus Schottland, für unsere Besetzung ein Stück zu schreiben.

BEWEGGRÜNDE
Kultureller Austausch – Herkunft Naher Osten Europa ist ein Schmelztiegel verschiedenster Kulturen. Der gegenwärtig stattfindende Umbruch, welcher verschiedene Kulturen aufeinander prallen lässt und einen Haufen Fragen aufwirbelt, welche eine Auseinandersetzung mit Fremdem und Unbekanntem erfordert, findet auch in den Künsten seinen Widerhall. Es werden die „Schnittflächen“ interessant: wie können die verschiedenen Welten kreativ zusammenwirken? Zwei Uraufführungen: Alireza Farhang & Neil Thomas Smith Solche Fragen thematisiert das Trio Radial: interessiert am musikalischen Austausch zwischen Musik aus Okzident und Orient wurde ein Programm kreiert, welches zwei Uraufführungen enthält: je ein neues Werk von Alireza Farhang, französisch-iranischer Abstammung, sowie vom schottischen Komponisten Neil Thomas Smith. Alireza Farhang beschäftigt sich mit Elementen traditioneller persischer Musik im zeitgenössisch- klassischen (westlichen) Umfeld. Neil Thomas Smith lässt seinerseits Elemente morgenländischer Musik und Poesie in sein neues Werk einfließen. Nebst den beiden Uraufführungen stehen einerseits das wunderschöne Trio “Le Contredésir“ des jordanisch-deutschen Komponisten Saed Haddad, sein Solo-Stück für Horn, sowie ein Solo-Stück des palästinensisch-israelischen Komponisten Samir Odeh-Tamini.


PROGRAMM

Saed Haddad (*1972) – In Memoriam Escher & Prelude, Horn Solo (2011) 2’

Saed Haddad – Le Contredésir (2004) (14’)

Neil Thomas Smith (*1987) – Neues Werk (2015/16 UA) (12’)

Samir Odeh-Tamimi  (*1970)  –  Uffuk (2010) (9’)

Alireza Farhang (*1973)  – Neues Werk (2015/16 UA) (12’)

Saed Haddad – In Memoriam Escher & Prelude, Bassklarinette (2012) (2’)

KOMPOSITIONSAUFTRÄGE
20170310-02Der iranisch-französische Komponist Alireza Farhang stammt aus einer Musikerfamilie und erhielt seinen ersten Musikunterricht bei seinem Vater im Alter von sechs Jahren. Er studierte Klavier bei Emmanuel Melikaslanian und Raphael Minaskanian sowie Komposition bei Alireza Machayeki an der Universität Teheran. Seine Studien bei Machayeki prägten ihn in seiner musikalischen Entwicklung und führten zu seiner ersten Komposition “L’hiver et le parfum du printemps“ (2001) für Klavier zu vier Händen. Nach erfolgreichem Studienabschluss unterrichtete er an der Universität von Teheran und gründete seine eigene Musikschule.
Die zweite Phase seiner musikalischen Ausbildung begann im Jahr 2002, als er weitere Studien in Komposition bei Michel Merlet an der École Normale de Musique de Paris begann. Er gewann das Albert Roussel Stipendium und erhielt Diplome mit Auszeichnung in Komposition und Instrumentation.
Vor der letzten Phase seiner musikalischen Ausbildung, dem Studium am “CNR de Strasbourg“ (Klasse von Ivan Fedele), entstanden die Werke “Etna“ (2003) für Ensemble und “Au-delà du néant“ (2003) für Flöte solo. Er hatte auch die Gelegenheit, mit Brice Pauset und Joshua Fineberg, Toshio Hosokawa, Hans Peter Kyburz, Olga Neuwirth, Kaija Saariaho und Gérard Pesson sowie mit Tristan Murail, Michael Jarrell und Yan Maresz zu arbeiten. Daraufhin belegte er Kurse an der ECMTC, einer Einrichtung für Komposition und Technologie, die durch IRCAM und die Musikhochschule Hans Eisler gegründet wurde.
Seine Kompositionen „Echo-Chaos“ (2007) für das Arditti Quartett und „Tak-sim“ (2012) für das Kronos Quartett markieren wichtige Stationen in der Karriere des Komponisten.
Die traditionelle persische Musik hat seine Arbeit stark beeinflusst. Die Ausbildung in westlicher und persischer Musik ermöglichte es ihm, diese beiden musikalischen Welten zu kombinieren. Die Frage nach der kulturellen Hybridität und das Problem der Inkompatibilität zwischen Tradition und Moderne bilden einen Schwerpunkt seiner kompositorischen Forschung. Seine Dissertation in Musikwissenschaft an der OMF der Sorbonne Paris IV, unter der Leitung von Marc Battier, befasst sich mit dem Thema «Mitbestimmung von Timbre und Melodie in den Werken der iranischen Komponisten».
Er ist Gründer des „Musica Ficta“ Wettbewerbs für Komposition und Manager des „A-C-IM- C (Association for Iranian Composers of Contemporary Music) und Resonata, bestehend aus Komponisten und Musikwissenschaftlern.

20170310-03Neil Tòmas Smith ist ein schottischer Komponist hauptsächlich akustischer Werke mit Sitz in Birmingham. Nach seinem Kompositionsstudium in York zog Neil nach Stuttgart, wo er bei Caspar Johannes Walter sowie Marco Stroppa studierte. Mit „Gravitation“ gewann er den ersten Preis bei dem Acht-Brücken- Kompositionswettbewerb. Es wurde vom Schlagquartett Köln uraufgeführt und auf WDR 3 ausgestrahlt. Sein Orchesterwerk „Habitus“ wurde vom WDR Sinfonieorchester aufgeführt.
Nach seinen Studien in Komposition begann Neil seine Doktorarbeit über zeitgenössische deutsche Musik an der Universität von Nottingham. Er hat als Komponist mit dem WDR Sinfonieorchester, L’Orchestre de Philharmonique de Radio France, den Hebriden Ensemble, Red Notes Ensemble und Schlagquartett Köln gearbeitet. In York dirigierte Neil auch eine Reihe von Opernproduktionen und zahlreiche Programme mit neuer Musik, darunter Werke von George Benjamin und Helmut Lachenmann.


TRIO RADIAL

Nils Kohler
20170310-04ist ein viel gefragter Solist, Ensemble- und Orchestermusiker. Eine rege Konzerttätigkeit führt ihn zu wichtigen Festivals wie z.B. zum Lucerne Festival, Warschauer Herbst, Davos Festival »young artists in concert «, IMPULS Festival Graz, den Donaueschinger Musiktagen und zum Festival Acht Brücken – Musik für Köln. Von 2011 bis 2013 absolvierte er die Orchesterakademie der Philharmonia Zürich (Oper Zürich). Engagements in jüngster Zeit führten ihn u.a. zur Deutschen Kammerphilharmonie Bremen und zum Royal Scottish National Orchestra.
Sein Interesse gilt insbesondere auch der Neuen Musik. Seit 2009 ist Nils Kohler Mitglied des Kölner Ensemble Garage. Seine Arbeit führte ihn dabei mit Komponisten wie Beat Furrer, Pierre Boulez, Isabel Mundry, Jennifer Walshe, Simon Steen-Andersen zusammen. 2015 war er als »artiste in résidence« des Kantons Bern ein halbes Jahr in der Cité des Arts in Paris zu Gast. Seine Ausbildung erhielt er an der Hochschule der Künste Bern bei Ernesto Molinari, in Köln bei Prof. Ralph Manno und zuletzt bei Prof. François Benda in Basel, wo er das Solistendiplom »mit Auszeichnung« erlangte.
www.nilskohler.com

Deepa Goonetilleke
20170310-05wurde 1985 in Australien geboren. Sie studierte Zeitgenössische Musik, Orchestermusik und Naturhorn in Brisbane und Frankfurt am Main. Als Kammermusikerin war sie zu Gast bei Festivals wie den “Tagen für Neue Musik” (Zürich), “Festival de Musique de Strasbourg”, “Acht Brücken” (Köln) und dem “Warschauer Herbst”. Neben der Zusammenarbeit mit zeitgenössischen Ensembles (Ensemble Modern, Musikfabrik, Ensemble Linea, Ensemble Proton Bern, Lucerne Festival Academy Orchestra) spielte Deepa Goonetilleke unter anderem Aushilfe bei den Würzburger Philharmonikern, der Rheinischen Philharmonie Koblenz, Norrlands Operan Orkester in Schweden und dem Georgischen Kammerorchester. 2010/2011 war sie Stipendiatin der International Ensemble Modern Akademie und seit October 2012 Stipendiatin von “Live Music Now”.
www.deepagoonetilleke.com

Esther Saladin
ist freischaffende Cellistin und Kammermusikerin. 2012 schloss sie20170310-06 den Masterstudiengang Cello Zeitgenössische Musik an der Musikhochschule Stuttgart bei Conradin Brotbek mit Auszeichnung ab. Es folgte ein prägendes Jahr als Stipendiatin der Internationalen Ensemble Modern Akademie in Frankfurt a.M. Dort erfolgte die Gründung des Améi Qaurtetts, mit dem sie seither regelmäßig konzertiert. Zahlreiche Kammermusikkonzerte und Engagements als Gast bei Ensembles wie dem Ensemble Musikfabrik, Ensemble Modern, ensemble recherche, Ensemble Proton u.a. führten Esther Saladin in verschiedenste Länder Europas und an Festivals wie Festival Acht Brücken Köln, Musikfestival Bern, Huddersfield Contemporary Music Festival, Accademia di musica Pinerolo u.v.m. Zusammenarbeit mit Komponisten wie H. Lachenmann, N.A. Huber, M. Stahnke, und zahlreichen jüngeren Komponisten. Preise und Auszeichnungen (2002 Schweizer Jugendmusikwettbewerb, 2003 “Jecklin Musiktreffen“); mit dem Améi Quartett Förderpreise der Polytechnischen Gesellschaft Frankfurt (2012) und dem Boris Pergamenschikow Kammermusikwettbewerb (2013). www.esthersaladin.com