Lade Veranstaltungen

« Alle Veranstaltungen

  • Diese Veranstaltung hat bereits stattgefunden.

Livestream aus dem LOFT: Natürlich Piano!

Samstag 4. April 2020 - 20:30

Hans Lüdemann – Piano Solo


Ein Konzertsaal ohne Flügel? Das war für LOFT-Gründer Hans Martin Müller keine Option, und so markierte erst die Anschaffung eines Steinway A-Flügels im September 1989 den Beginn des nun über 30 Jahre währenden, regelmäßigen Konzertbetriebes im LOFT. 1993 wurde der A-Flügel dann sogar durch einen Steinway-D Flügel ersetzt, und unzählige Klavier-Aufnahmen sind seitdem vom Tonstudio des LOFT auf diesem Instrument aufgezeichnet worden.
Sowohl der Konzert- als auch der Studiobetrieb sind jetzt zum Erliegen gekommen, insbesondere die freien Musiker*innen, aber auch wir im LOFT leiden unter den Corona-Virus-bedingten Veranstaltungsverboten.
Durch Solo-Konzerte, übertragen per livestream, machen wir im LOFT, wie so viele andere jetzt auch, einige Musiker*innen hör- und sichtbar.

Sie sehen diesen livestream kostenlos über Youtube, wir freuen uns natürlich, wenn Sie dem Pianisten einen „Eintritt“ zu diesem Konzert zukommen lassen, kontatkieren Sie hierfür bitte HansLuedemann[at]rism.de

zum LOFT-YouTube-Kanal

direkt zum livestream

Wir freuen uns sehr, dass Hans Lüdemann am Samstag den 4. April um 20:30 Uhr mit einem Piano-Solo im Rahmen der livestream-Reihe zu Gast ist.

Hans Lüdemann Luedemann LOFT köln cologne livestream Jazz
Photo: Krisztina Csendes, BMC records

Die Entwicklung Lüdemanns als Solopianist ist eng mit dem LOFT verbunden. Seine erste Solo-CD the natural piano wurde dort 1994 live aufgenommen. Inzwischen legendär ist die ein Jahr zuvor entstandene Duo-CD mit Paul Bley. Solo-Tourneen haben Lüdemann seither nach Afrika, Nordamerika und 2018 nach China geführt, sowie auf diverse Festivals, zuletzt das Elbjazz Festival Hamburg 2019. Auch sein jüngstes, viertes Solo-Album das reale Klavier, erschienen 2015 bei BMC records, ist eine Live-Aufnahme aus dem LOFT.
Die akustischen Klavierklänge wurden erweitert mit gesampelten Klavierklängen, um in mikrotonale vierteltönige Welten „zwischen den Tasten“ zu gelangen. Diesen Ansatz hat Lüdemann seither weiterverfolgt, auch auf der neuesten CD im Quartett mikroPULS.
Zu besonderen Kostproben des Solo-Klavierspiels gehören die 2013 im Auftrag von Steinway entstandene „Arabesque“, und eine aus historischem Anlass im November 2019 für ZEIT online aufgenommene neue Version der Vereinigung.
Das aus dem LOFT gestreamte Konzert wird eine doppelte Premiere sein: von seiner Form her und mit einer Reihe neuer Kompositionen und Improvisationen. Ob das diesmal ein rein akustisches oder elektronisch verfremdetes Vergnügen wird, wird sich spontan entscheiden.
Und ob das nächste, im Juni in Moskau geplante Solokonzert tatsächlich stattfinden wird, kann man im Moment erst recht noch nicht absehen. Zurzeit ist eben alles anders.

https://www.hansluedemann.de/


Nichts klingt hier abgekupfert, alles ist äußerst eigenständig, ganz und gar eigen und beherrscht. Lüdemanns Tonsprache schöpft zwar aus bekannten und vertrauten Quellen, scheint dabei aber ihm allein zu gehören.

Hans-Jürgen Linke, Frankfurter Rundschau, 2009

Lüdemanns Abgründigkeit steht der von Jarrett in nichts nach. Sein Dialog zwische Klanggewalt und Stille reißt die Wahrnehmung des Hörers immer wieder aus dem Selbstlauf. Hinzu kommt ein surreales Moment, welches zuweilen vergessen macht, dass es sich hier überhaupt um ein Klavier handelt.
Wolf Kampmann, Jazz Thing, Nov 2015

Einer der eigenwilligsten und ausdrucksstärksten europäischen Pianisten.
Jazz Podium

Einer der großen Pianisten des zeitgenössischen Jazz
Hessischer Rundfunk, 2009

Hans Lüdemann, 1961 in Hamburg geboren, 1978/79 in Los Angeles/USA, seit 1982 in Köln, 2009/10 und 2015/16 in Philadelphia/USA. Private Jazzstudien bei Joachim Kühn, Studium klassisches Klavier am Hamburger Konservatorium, Jazz-Klavier an der Musikhochschule Köln bei Reiner Brüninghaus und Frank Wunsch und dem Banff Centre/Kanada bei Dave Holland, Richie Beirach und Anthony Davis. Abschluss 1990 mit dem ersten Jazz- Konzertexamen in Deutschland. 1986 als Mitglied der Gruppe von Eberhard Weber/Jan Garbarek im Auftrag des Goethe-Instituts auf Asien-Tournee. Zusammenarbeit mit vielen bedeutenden Musikern – dazu gehören Muhal Richard Abrams, Paul Bley (Duo CD), Hayden Chisholm, Chiwoniso, Toumani Diabate, Marc Ducret, Mark Feldman, Sol Gabetta, Dobet Gnahoré, Lee Konitz, Joachim Kühn, Albert Mangelsdorff, Phil Minton, Angelika Niescier, Yves Robert, Heinz Sauer, Gebhard Ullmann und Eda Zari.

Hans Lüdemann ist ein „Wanderer zwischen den Welten“, der mit dem Klaviertrio ROOMS und dem deutsch-französischen Oktett „TransEuropeExpress“ (T.E.E.) hochkarätige europäische Ensembles geformt hat und im TRIO IVOIRE mit dem Balaphonisten Aly Keita transkulturelle Verbindungen zwischen Afrika, Europa und dem Jazz herstellt. Als Solopianist improvisierte er in der Kölner Oper eine „hommage a Köln concert“, er erweitert den akustischen Klavierklang mit seinem „virtual piano“ zu einem mikrotonalen Instrument und hat neue Spieltechniken für das historische Clavichord entwickelt. In der 2007 begonnenen Konzertreihe „die kunst des trios“ entsteht gemeinsam mit einer internationalen Riege erlesener musikalischer Partner eine ganze Serie von Klaviertrio-Konzeptionen.
Als Solist und im Ensemble, mit seinen Kompositionen und Projekten, ist Lüdemann weltweit zuhause auf Festivals, Konzertbühnen und Clubs zwischen Berlin, Bamako, Paris, Hongkong, Havana, Capetown und New York, darunter Musiktriennale Köln, EXPO 2000 in Hannover, Jazzfest Berlin, HIFA – Festival Harare, Copenhagen Jazzfestival, Elbjazz Hamburg und Budapest Music Centre. Solo-Tourneen führten ihn durch Europa, Afrika und nach Nordamerika. Seine Musik ist auf mehr als 40 CD-Veröffentlichungen bei renommierten Labels und durch Radio- und Fernsehproduktionen dokumentiert. Die bisher umfangreichste Veröffentlichung, die CD-Box die kunst des trios (alle Aufnahmen entstanden im LOFT) wurde mit dem „ECHO Jazz 2013“ ausgezeichnet.

Von Beginn stand das Erschaffen und die Realisierung eigener Werke im Mittelpunkt seiner Arbeit und seiner Projekte. 1988 stellte er mit „Geschichte 2“ ein erstes orchestrales Werk vor, 1994 den Liedzyklus „Verloren ins weite Blau“ für Stimmen und Kammerensembles. Hans Lüdemann erhielt Kompositionsaufträge des WDR, SWR, hR, des Ensemble Indigo, der NDR Bigband, von dem Duo Slaato/Reinecke, von Steinway & Sons und der Kunststiftung NRW und war Stipendiat der Konrad Adenauer-Stiftung. Sein Werkverzeichnis umfasst Kompositionen von Solo und Lied über Kammermusik bis Bigband, Chor und Orchester, ausserdem zahlreiche Arrangements, Bearbeitungen und improvisierte Musik. Er veröffentlichte eine Reihe von Notenbänden, zuletzt 2015 die „Rhythmischen Etüden“ für Klavier bei Schott.

Lüdemann war mit Bundespräsident Johannes Rau 2002 auf Afrikareise, Mitglied der Bundesjury Komposition für die Villa Massimo 2003 – 2007, leitete den „Creative Jazz Workshop“ an der Europäischen Akademie Montepulciano/Italien, unterrichtete Jazz-Klavier, Ensemble und Komposition an der Musikhochschule Köln von 1993 – 2008 und wurde als „Cornell Visiting Professor“ in den Jahren 2009/2010 und 2015/16 an das Swarthmore College/USA berufen. Hans Lüdemann lebt als freischaffender Musiker und Komponist in Hoffnungsthal bei Köln.