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Duo: Achim Kaufmann – Michael Moore

Freitag 9. Dezember 2016 - 20:30

Achim Kaufmann – piano
Michael Moore – cl, sax


Achim Kaufmann und Michael Moore spielen seit 1998 zusammen, dokumentiert vor allem durch Kaufmanns Projekte double exposure, gueuledeloup quartet und trio kamosc.

Der kanadische Journalist Greg Buium (down beat) bezeichnete die CDs dieser Bands als „models of some of the finest forward-thinking chamber jazz coming out of Europe today“.

Ende 2013 erschienen nun 3 CDs im Duo mit unterschiedlichen Repertoires, aufgenommen bei zwei Sitzungen in Berlin:

Auf nothing something ist (beinahe) alles improvisert,
something nothing enthält Kompositionen von Kaufmann und Moore, und
furthermore ist ein Tribut an den früh verstorbenen Pianisten und Komponisten Herbie Nichols.

Diese Vielfalt ist charakteristisch für die musikalischen Interessen der beiden Musiker, die in teils sehr unterschiedlichen Kontexten zu hören sind.
Moore und Kaufmann verbindet neben einem offenen, pluralistischen Musikverständnis eine ausgeprägte Klangsensibilität und ein im Laufe der Jahre entwickeltes hochgradig intuitives Zusammenspiel – scheinbar unauffällige Details werden zu Katalysatoren für spontane Richtungsänderungen, angedeutete Harmoniewechsel werden instinktiv verstanden und fortgesponnen, Kontraste werden ausgelebt.

Die erste CD, nothing something, enthält zwölf Stücke, die ohne jegliche Absprachen entstanden sind und die oben beschriebene Spielhaltung in Reinform (mit ganz unterschiedlichen Ergebnissen) widerspiegeln. Der dreizehnte Titel, quurus, basiert auf einer kompositorischen Vorgabe Achim Kaufmanns und schlägt eine Brücke zur zweiten CD, auf der dieses Stück in einer kontrastierenden Version enthalten ist:

something nothing legt den Fokus auf Kompositionen der beiden Protagonisten, wobei die Grenze zwischen Geschriebenem und Improvisierten fliessend ist. Manche dieser Stücke sind aus der Erfahrung des gemeinsamen Zusammenspiels entstanden und verwerten aus der Improvisation gewonnene Strategien. Oder sie führen improvisatorisch anmutende Elemente zurück in den Spielfluss, wo sie dann Verwirrung stihen können. Bei anderen Stücken steht schlicht und einfach eine Melodie im Vordergrund, es wird ein Klangraum geöffnet, in dem sich beide Musiker frei bewegen, der aber auch durch manchmal bizarre Hintertüren wieder verlassen werden kann.

furthermore, die dritte CD, ist die wahrscheinlich jazzigste dieser Serie. Im Mittelpunkt stehen Kompositionen des 1963 verstorbenen, zu Lebzeiten kaum beachteten Pianisten Herbie Nichols. Nichols‘ Stücke sind kleine Meisterwerke voller merkwürdiger harmonischer Wendungen und formaler Überraschungen, gespeist aus Einflüssen europäischer Klassik (Beethoven? Schostakowitsch?), karibischer Melodien, Bebop und Stride Piano. Nichols‘ Werk ist fast so etwas wie ein Gegenentwurf zum alltäglichen Jazzvokabular und als solcher ein idealer Ausgangspunkt für die Duo-Exkursionen von Kaufmann und Moore.

Das Programm wird abgerundet durch Yellow Violet von Andrew Hill, der wie Nichols karibische Wurzeln hatte, und De glazen muur, eine Nichols-inspirierte Komposition aus der Feder von Achim Kaufmann.


Achim Kaufmann lebte von 1996 bis 2009 in Amsterdam, seither in Berlin. Langjährige Zusammenarbeit u.a. mit Frank Gratkowski (Trio Kaufmann/Gratkowski/de Joode, SKEIN), Michael Moore (gueuledeloup quartet, trio kamosc, Duo Kaufmann/Moore).
Weitere Projekte: grünen mit Robert Landfermann, Christian Lillinger; trio mit Axel Dörner und Okkyung Lee; Christian Lillingers Grund; trio kyrill mit Jim Black.
Zusammenarbeit mit Han Bennink, George Lewis, Paul Lovens, Mark Dresser, Chris Speed, John Hollenbeck, Tobias Delius, Tony Buck, Andrea Parkins, Thomas Lehn, Ingrid Laubrock, Mark Helias, Gerry Hemingway, Simon Nabatov, Fay Victor, Matthias Schubert, Tomász Stanko, Urs Leimgruber u.v.a.

20 CDs unter eigenem Namen und zahlreiche als Sideman; SWR-Jazzpreis 2001.
2015 erhielt er den Albert-Mangelsdorff-Preis.

„…der konzeptionell und tonal wohl kühnste deutsche Jazzpianist“ – Alessandro Topa, FAZ

“Rarely had I heard a pianist find such an organic blend between textural improv and advanced jazz harmony.“ Olie Brice, London jazz news


Michael Moore stammt aus Kalifornien und studierte am New England Conservatory in Boston, u.a. bei Ran Blake, Jaki Byard und Joe Maneri. 1982 zog er nach Amsterdam und wurde Mitglied so illustrer Ensembles wie Guus Janssen Septet, Maarten Altena Ensemble, ICP Orkest, Sean Bergins MOB, Tristan Honsingers this, that and the other, Gerry Hemingway Quintet etc.

Zu den erfolgreichsten Gruppen gehörte das Trio Clusone mit Han Bennink und Ernst Reijseger. Als Komponist prägte er Available Jelly und zahlreiche andere Projekte unter seinem Namen. Das Trio Jewels and Binoculars mit Lindsey Horner und Michael Vatcher widmete sich der Musik Bob Dylans. Weitere Zusammenarbeit gab es mit Fred Hersch, Mark Dresser, Mark Helias, Marilyn Crispell, Cor Fuhler, Benoît Delbecq, Dave Douglas, Lee Konitz, Georg Graewe und zahlreichen anderen.

Ein besonderes Interesse gilt der Musik aussereuropäischer Kulturen, er spielte u.a. mit Toumani Diabaté (Mali), Rogerio Bicudo, Paulo Moura (Brasilien). Speziell die Musik von Available Jelly ist beeinflusst von traditionellen Musiken verschiedener Kulturen, u.a. Indonesien, Madagascar und Istrien. Er wurde mehrmals im Down Beat Critics‘ Poll zum Klarinetisten des Jahres gewählt und erhielt 1986 den renommierten niederländischen Boy Edgar Prijs.
Seine Musik ist auf über 80 CDs zu hören.

“Few composer-improvisers can charm a listener like Michael Moore.“ Ed Hazell, pointofdeparture.org

“the most interesting and (…) most creative clarinetist on the present scene“ Brian Morton, pointofdeparture.org


„These sessions seem to be a signal moment for Kaufmann and Moore, one for examining every little aspect of how they interact. The music is a monument to sustained, unflinching (and deeply satisfying) introspection. Indeed, if you let yourself explore these discs – straight through, on permanent shuffle, or in stages (I tried a few variations) – you’re given a microscopic tour of duo art. These Ramboys are rarely fevered, yet they never stand still. They contain some extraordinary music-making.
(…)
The spirit here ohen put me in mind of the pianist’s excellent pair of turn-of- the-century groups, Trio Kamosc and the Gueuledeloup Quartet. It might just be the sound of these men together – Moore was the lone horn in each of those bands – but it’s also the overarching culture of these new duets. Kaufmann’s writing has always maintained an elegant, sharply cut melancholy. Disappearing, for instance, is a sweet and somber chamber-music line, something North Americans once called European jazz. Moore quietly pulls Kaufmann toward his own improvisation, as the piece bobbles in and out – appearing, receding – giving Kaufmann a chance to refashion every corner of his script. At times, there is so such symmetry to the way these men work, that I kept falling into cliché. It may be perverse, but the clichés felt just right – that Moore and Kaufmann were of the same mind, in sync, that they were just so comfortable in the moment.“

Greg Buium, pointofdeparture.org

Achim Kaufmann – piano
Michael Moore – cl, sax


Achim Kaufmann und Michael Moore spielen seit 1998 zusammen, dokumentiert vor allem durch Kaufmanns Projekte double exposure, gueuledeloup quartet und trio kamosc.

Der kanadische Journalist Greg Buium (down beat) bezeichnete die CDs dieser Bands als „models of some of the finest forward-thinking chamber jazz coming out of Europe today“.

Ende 2013 erschienen nun 3 CDs im Duo mit unterschiedlichen Repertoires, aufgenommen bei zwei Sitzungen in Berlin:

Auf nothing something ist (beinahe) alles improvisert,
something nothing enthält Kompositionen von Kaufmann und Moore, und
furthermore ist ein Tribut an den früh verstorbenen Pianisten und Komponisten Herbie Nichols.

Diese Vielfalt ist charakteristisch für die musikalischen Interessen der beiden Musiker, die in teils sehr unterschiedlichen Kontexten zu hören sind.
Moore und Kaufmann verbindet neben einem offenen, pluralistischen Musikverständnis eine ausgeprägte Klangsensibilität und ein im Laufe der Jahre entwickeltes hochgradig intuitives Zusammenspiel – scheinbar unauffällige Details werden zu Katalysatoren für spontane Richtungsänderungen, angedeutete Harmoniewechsel werden instinktiv verstanden und fortgesponnen, Kontraste werden ausgelebt.

Die erste CD, nothing something, enthält zwölf Stücke, die ohne jegliche Absprachen entstanden sind und die oben beschriebene Spielhaltung in Reinform (mit ganz unterschiedlichen Ergebnissen) widerspiegeln. Der dreizehnte Titel, quurus, basiert auf einer kompositorischen Vorgabe Achim Kaufmanns und schlägt eine Brücke zur zweiten CD, auf der dieses Stück in einer kontrastierenden Version enthalten ist:

something nothing legt den Fokus auf Kompositionen der beiden Protagonisten, wobei die Grenze zwischen Geschriebenem und Improvisierten fliessend ist. Manche dieser Stücke sind aus der Erfahrung des gemeinsamen Zusammenspiels entstanden und verwerten aus der Improvisation gewonnene Strategien. Oder sie führen improvisatorisch anmutende Elemente zurück in den Spielfluss, wo sie dann Verwirrung stihen können. Bei anderen Stücken steht schlicht und einfach eine Melodie im Vordergrund, es wird ein Klangraum geöffnet, in dem sich beide Musiker frei bewegen, der aber auch durch manchmal bizarre Hintertüren wieder verlassen werden kann.

furthermore, die dritte CD, ist die wahrscheinlich jazzigste dieser Serie. Im Mittelpunkt stehen Kompositionen des 1963 verstorbenen, zu Lebzeiten kaum beachteten Pianisten Herbie Nichols. Nichols‘ Stücke sind kleine Meisterwerke voller merkwürdiger harmonischer Wendungen und formaler Überraschungen, gespeist aus Einflüssen europäischer Klassik (Beethoven? Schostakowitsch?), karibischer Melodien, Bebop und Stride Piano. Nichols‘ Werk ist fast so etwas wie ein Gegenentwurf zum alltäglichen Jazzvokabular und als solcher ein idealer Ausgangspunkt für die Duo-Exkursionen von Kaufmann und Moore.

Das Programm wird abgerundet durch Yellow Violet von Andrew Hill, der wie Nichols karibische Wurzeln hatte, und De glazen muur, eine Nichols-inspirierte Komposition aus der Feder von Achim Kaufmann.


Achim Kaufmann lebte von 1996 bis 2009 in Amsterdam, seither in Berlin. Langjährige Zusammenarbeit u.a. mit Frank Gratkowski (Trio Kaufmann/Gratkowski/de Joode, SKEIN), Michael Moore (gueuledeloup quartet, trio kamosc, Duo Kaufmann/Moore).
Weitere Projekte: grünen mit Robert Landfermann, Christian Lillinger; trio mit Axel Dörner und Okkyung Lee; Christian Lillingers Grund; trio kyrill mit Jim Black.
Zusammenarbeit mit Han Bennink, George Lewis, Paul Lovens, Mark Dresser, Chris Speed, John Hollenbeck, Tobias Delius, Tony Buck, Andrea Parkins, Thomas Lehn, Ingrid Laubrock, Mark Helias, Gerry Hemingway, Simon Nabatov, Fay Victor, Matthias Schubert, Tomász Stanko, Urs Leimgruber u.v.a.

20 CDs unter eigenem Namen und zahlreiche als Sideman; SWR-Jazzpreis 2001.
2015 erhielt er den Albert-Mangelsdorff-Preis.

„…der konzeptionell und tonal wohl kühnste deutsche Jazzpianist“ – Alessandro Topa, FAZ

“Rarely had I heard a pianist find such an organic blend between textural improv and advanced jazz harmony.“ Olie Brice, London jazz news


Michael Moore stammt aus Kalifornien und studierte am New England Conservatory in Boston, u.a. bei Ran Blake, Jaki Byard und Joe Maneri. 1982 zog er nach Amsterdam und wurde Mitglied so illustrer Ensembles wie Guus Janssen Septet, Maarten Altena Ensemble, ICP Orkest, Sean Bergins MOB, Tristan Honsingers this, that and the other, Gerry Hemingway Quintet etc.

Zu den erfolgreichsten Gruppen gehörte das Trio Clusone mit Han Bennink und Ernst Reijseger. Als Komponist prägte er Available Jelly und zahlreiche andere Projekte unter seinem Namen. Das Trio Jewels and Binoculars mit Lindsey Horner und Michael Vatcher widmete sich der Musik Bob Dylans. Weitere Zusammenarbeit gab es mit Fred Hersch, Mark Dresser, Mark Helias, Marilyn Crispell, Cor Fuhler, Benoît Delbecq, Dave Douglas, Lee Konitz, Georg Graewe und zahlreichen anderen.

Ein besonderes Interesse gilt der Musik aussereuropäischer Kulturen, er spielte u.a. mit Toumani Diabaté (Mali), Rogerio Bicudo, Paulo Moura (Brasilien). Speziell die Musik von Available Jelly ist beeinflusst von traditionellen Musiken verschiedener Kulturen, u.a. Indonesien, Madagascar und Istrien. Er wurde mehrmals im Down Beat Critics‘ Poll zum Klarinetisten des Jahres gewählt und erhielt 1986 den renommierten niederländischen Boy Edgar Prijs.
Seine Musik ist auf über 80 CDs zu hören.

“Few composer-improvisers can charm a listener like Michael Moore.“ Ed Hazell, pointofdeparture.org

“the most interesting and (…) most creative clarinetist on the present scene“ Brian Morton, pointofdeparture.org


„These sessions seem to be a signal moment for Kaufmann and Moore, one for examining every little aspect of how they interact. The music is a monument to sustained, unflinching (and deeply satisfying) introspection. Indeed, if you let yourself explore these discs – straight through, on permanent shuffle, or in stages (I tried a few variations) – you’re given a microscopic tour of duo art. These Ramboys are rarely fevered, yet they never stand still. They contain some extraordinary music-making.
(…)
The spirit here ohen put me in mind of the pianist’s excellent pair of turn-of- the-century groups, Trio Kamosc and the Gueuledeloup Quartet. It might just be the sound of these men together – Moore was the lone horn in each of those bands – but it’s also the overarching culture of these new duets. Kaufmann’s writing has always maintained an elegant, sharply cut melancholy. Disappearing, for instance, is a sweet and somber chamber-music line, something North Americans once called European jazz. Moore quietly pulls Kaufmann toward his own improvisation, as the piece bobbles in and out – appearing, receding – giving Kaufmann a chance to refashion every corner of his script. At times, there is so such symmetry to the way these men work, that I kept falling into cliché. It may be perverse, but the clichés felt just right – that Moore and Kaufmann were of the same mind, in sync, that they were just so comfortable in the moment.“

Greg Buium, pointofdeparture.org