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Christoph Stiefel Septet

Montag 31. Oktober 2016 - 20:30

Sarah Buechi – voice
Bastian Stein – trumpet, flugelhorn
Domenic Landolf – tenorsax, bassclarinet, flute
Adrian Mears – trombone
Christoph Stiefel – piano, composition
Arne Huber – bass
Kevin Chesham – drums


„Rhythm-a-tized“, CD-Release Konzert (Challenge International Records , März 2016)

20161031Für sein Septet hat Christoph Stiefel Musikerpersönlichkeiten gewinnen können, die allesamt zur aktuellen europäischen Jazzelite zählen.
Gemeinsam präsentieren sie die vielseitigen, brillanten Kompositionen des Bandleaders, die im März auf der CD «Rhythm-a-tized» bei Challenge International Records erschienen sind. Sieben herausragende Individualisten verleihen dem zeitgenössischen Jazz durch die Kombination von Spannung und Flexibilität ihre eigene originelle, sinnliche, energiereiche und interaktive Note.

Die  CD „RHYTHM-A-TIZED“ wurde im Frühling 2016  für den PREIS DER DEUTSCHEN SCHALLPLATTENKRITIK im Bereich „Grenzgänger“ nominiert!

www.christophstiefel.ch



Christoph Stiefel komponiert Klangbilder mit packenden Grooves, betörend funky und soulful, mitreissend und spannend.

Jazzthing (D) April 2016

Das Septet wirkt oft wie eine kompakte Big Band, die in bunten Farben, manchmal gar in orchestralem Glanz schillert…In der Kombination von Solo und Arrangement ergeben sich ergreifende Steigerungen und bombastische Höhepunkte …ebenso beeindruckend sind aber auch die Momente lyrischer Prägnanz, wenn etwa die Stimme Sarah Buechis wie eine Trompete melancholisch durch den Äther schwebt…
Neue Zürcher Zeitung (CH), April 2016

Christoph Stiefels Ziel, auf sanfte Art hochenergetische Tonkunst zu machen, gelingt…Powerspiel wie sich zurücknehmende Klangmalerei harmonieren…Die « Magnificant Seven » sind ein Spannung erzeugendes wie geschmeidig agierendes Kollektiv.
Jazzpodium (D) April 2016


THE MAGNIFICENT SEVEN

Seit über einem Jahrzehnt erweitert Christoph Stiefel seinen musikalischen Kosmos, als dessen Basiszelle die Isorhythmik aus dem Mittelalter fungiert, in exemplarischer Weise. Er geht dabei nicht nur mit bewunderswerter Konsequenz vor, sondern lässt sich in letzter Instanz von seiner Intuition leiten. Spezielle Konzepte dienen ihm also als Leitfaden, doch letztlich strebt er nach Sinnlichkeit und emotionaler Ausdruckskraft.

Dreh- und Angelpunkt von Stiefels Schaffen ist das Inner Language Trio, zu dem mit dem Bassisten Arne Huber und dem Schlagzeuger Kevin Chesham zwei ausserordentlich bewegliche und hellhörige «Rhythmus-Ausdifferenzierer» gehören. Dieses Trio bildet sozusagen die Keimzelle seines Septetts, von dem nun nach erfolgreicher vierjähriger Konzerttätigkeit endlich ein erstes Album vorliegt.

In den faszinierend vielschichtigen Kompositionen und Arrangements fürs Septett entwickelt Stiefel auch Ideen weiter, die auf sein Solo-Programm respektive auf die Zusammenarbeit mit der Sängerin Lisette Spinnler zurückgehen. Mit Sarah Buechi, die in den letzten Jahren mit ihrem Quartett aufhorchen liess, ist auch im Septett eine weibliche Gesangsstimme vertreten, die sich durch gleichermassen expressive Kraft und lyrische Geschmeidigkeit auszeichnet und die sich kongenial ins instrumentale Gefüge einfügt (ähnlich wie weiland Lauren Newton im Vienna Art Orchestra).

Die weiteren Mitglieder der Band zählen ebenfalls zur neuen europäischen Jazzelite. Der Posaunist Adrian Mears kam zwar in Australien auf die Welt, doch er lebt seit vielen Jahren in Europa – als Bandleader ist er mehrspurig unterwegs, u.a. mit einem Electric Trio und mit dem Quintett New Orleans Hardbop. Der Trompeter Bastian Stein lebte lange in Wien und ist vor einigen Jahren nach Köln umgezogen: Er hat also viele Erfahrungen in zwei europäischen Jazz-Hotspots gesammelt. Domenic Landolf (Tenorsax, Bassklarinette) war Zauberlehrling beim helvetischen Sax-Doyen Andy Scherrer und zählt nun selbst zur Maestro-Kategorie.

Mit einer derart exzellenten Entourage hätte es sich Stiefel eigentlich leicht machen können: Das Prinzip der Solisten-Stafette à la Jazz Messengers wäre bei diesen grossartigen Improvisatoren durchaus keine schlechte Option (und zuweilen geht hier ja solistisch durchaus die Post ab). Doch Stiefel wollte mehr. Und er hat mehr erreicht! Zum Beispiel eine oftmals nahtlose Integration improvisierter Passagen in komponierte Kontexte. Oder einen unglaublichen Reichtum an ungewöhnlichen Klangfarben, woraus eine Art “Trompe-l’oreille” resultiert: Sind da wirklich nur sieben Menschen am Werk? Dazu kommt der formale Reichtum seiner Stücke.

Der Albumtitel «Rhythm-a-tized» greift also letztlich zu kurz (aber welcher Albentitel tut dies nicht?), auch wenn er eine essenzielle Komponente von Stiefels Umgang mit isorhythmischen und anderen aussergewöhnlichen rhythmischen Verfahren umschreibt. Mit seinem Septett ist Stiefel sozusagen die Quadratur des Kreises geglückt: Er hat eine Band ins Leben gerufen, die als gut geölte Groove-Maschinerie ebenso sehr zu überzeugen vermag wie als kammermusikalisches Ensemble und bei der es sich auch noch um eine wunderbare Jazzband handelt, in der sieben ausgeprägte Individualisten ein gemeinsames Ziel verfolgen. Und im Gegensatz zu den Magnificent Seven im gleichnamigen Western kämpfen Stiefel & Co. nicht gegen das Böse, sondern fügen dem zeitgenössischen Jazz eine originelle, sinnliche, energiegeladene und interaktive Variante hinzu, indem Sie auf ganz persönliche Art musikalische Flexibilität und Spannung kombinieren: Souplesse and Suspense.

Tom Gsteiger, Okt 2015