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Christoph Irniger – P I L G R I M

Dienstag 18. November 2014 - 20:30

Christoph Irniger – ts
Stefan Aeby- piano
Dave Gisler – guit.
Raffaele Bossard – bass
Michi Stulz – dr.


„Wer eine Pilgerreise durchstehen will, braucht einen starken Glauben“, schrieb Rolf Thomas in der deutschen Zeitschrift Jazz thing über das erste Album „Mt. Tongario“ (Between the Lines, 2011) dieser Band. Den Glauben könnte man auch mit gesundem Selbstbewusstsein umschreiben und das hat Irnigers Fünferbande. Anders als Touristen, die ihre Erwartungen bestätigt haben wollen, gehen die Musiker das Wagnis ein, etwas zu erfahren. Sie sind auf Entdeckungsreise, unterwegs in einem Abenteuer ohne Reiseführer, Risikoversicherung und Rückflugticket. Der Soundtrack dieser Reise oszilliert zwischen rätselhafter Selbstreflexion und wilden Eruptionen, wobei die Pilgrim-Musiker einen vollen, dichten Rundum-Sound schaffen, der sich nur schwer kategorisieren lässt. Diese Musik ist ein wunderbares Beispiel dafür, dass manchmal das Gesamte weit mehr ist als die Summe seiner Einzelteile.

Warum das aktuelle Album „Italian Circus Story“ (Intakt Records, 2014) heißt, ist nicht genau ersichtlich und laut Bandleader auch unwichtig, aber ein gewisses lässiges mediterranes Flair kann man der Aufnahme durchaus attestieren. Die Kompositionen lassen viel Platz für Spontanität und Improvisation, wobei der Klangkörper mit seinen vielseitigen Untergruppierungen voll zum Tragen kommt. Mal sind die Stücke durchkomponiert, mal nur Skizzen oder Cues. „Fertige Noten sind für Christoph Irniger nichts anderes als eine Überschrift, ein Thema einer möglichen Geschichte oder eine Tür, die in einen weiter musikalischen Freiraum führt.“ schrieb Franz X. Zipperer einst. „Egal, wer ein Thema aufgreift, er wird die Geschichte jeweils anders erzählen.“ So sind die Stücke auf der CD quasi in ihrer Reinform, eine Momentaufnahme, genau so wie jedes Konzert eine ist.

Die Band ist 2009 entstanden und besteht in dieser Form seit Ende 2013. Die fünf Musiker stammen aus unterschiedlichen Teilen der Schweiz. Sie treten in verschiedenen Gruppen auf der ganzen Welt auf und haben in ihren noch jungen Karrieren Gelegenheit gehabt, mit Jazz- Größen wie Dave Douglas, Nasheet Waits, Dave Liebman oder Joey Baron zu lernen und zusammenzuspielen.
„Christoph Irniger läuft auf dem aktuellen Album zu ganz großer Form auf. Leute, die über Jazz Bescheid wissen, werden bestätigen, dass er zu den größten Versprechen gehört, die der zeitgenössische Schweizer Jazz im Moment gibt.“ (Rolf Thomas)   www.christophirniger.com