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Eva Klesse Quartett: Live-Recording Session

Montag 15. Januar 2018 - 20:30

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Evgeny Ring – saxophone
Philip Frischkorn – piano
Robert Lucaciu – double bass
Eva Klesse – drums


„…was die Schlagzeugerin Eva Klesse und ihr Team entwickeln, [ … ] ist in sich reife, klug durchdachte und zugleich empathisch gespielte Musik.“
Audio

© Arne Reimer
© Arne Reimer

Als das Eva Klesse Quartett sein 2014 erschienenes Debütalbum „Xenon“ einspielte, war alles noch sehr frisch. Erst ein halbes Jahr zuvor hatten sich Klesse, Ring, Frischkorn und Lucaciu in Leipzig gefunden, seitdem gerade mal eine Handvoll Konzerte zusammen gespielt. Gleichwohl zeigte die Band bereits damals eine bemerkenswerte Stilvielfalt und starken Gestaltungswillen. Essentielle Merkmale waren und sind: atmosphärische Eigenkompositionen statt Covern, ein Gespür für interessante Melodien, Freude am Improvisieren sowie nuancierte, rein akustische Arrangements.
2015 wurde die Band dafür mit dem Jazz-ECHO als Newcomer des Jahres ausgezeichnet. Seit der Veröffentlichung von Xenon spielte das Kleeblatt u.a. auf der Hauptbühne des Jazzfests Berlin, bei den Jazztagen Dortmund und Leipzig, in den Rolf-Liebermann-Studios des NDR und beim Bayerischen Jazzweekend; mit Unterstützung des Goethe-Instituts waren sie in Santiago de Chile (Festival ChilEuropa), Concepcion und Valparaiso zu Gast.

Auf dem im Oktober 2016 bei Enja Records erschienenen Album „Obenland“ ist der charakteristische Sound des Eva Klesse Quartetts nun durchgängig präsent. Alle Stücke wurden diesmal eigens für das Album komponiert und sind auf die vier Persönlichkeiten zugeschnitten. Für die Band brachte das eine größere Geschlossenheit und gleichzeitig neue Möglichkeiten zur Öffnung in unterschiedliche Richtungen. Entsprechend changiert die Ästhetik nun von detailscharfem Kammerjazz mit variablen Klangfarben bis zu energischen Spitzen. Die dynamische Spanne ist größer denn je, Transparenz und Verdichtung halten sich insgesamt die Waage, wobei letztere stets so gekonnt passiert, dass der Hörer auch in weiten Bögen die Orientierung behält. In ihrem dynamischen Zusammenspiel, selbst bei noch häufigeren freien Passagen, lassen Klesse & Co. ihren Emotionen exakt so viel Lauf, dass Soli Intensität statt egozentrischer Entrückung vermitteln. Eine dermaßen subtile Balance zeugt von Reife.

Angesprochen auf den geheimnisvollen Albumnamen holt Eva Klesse etwas weiter aus und erzählt, wie sie sich als Kind manchmal auf den Dachboden zurückzog, den sie Obenland nannte. „Heute ist es der Phantasieort, in dem wir uns beim Spielen bewegen. Hier können wir frei sein und unsere Kreativität ausleben. Manchmal scheint es mir, wie wenn ein Mönch zur Meditation geht. Obenland ist ein ‚mindset‘, ein Raum für Ruhe und Zeit, sich auf etwas einzulassen.“

„Xenon war in gewisser Weise von weiter weg ‚fotografiert’“, schaut Eva Klesse zurück und stellt nun zufrieden fest, „Obenland fokussiert viel stärker, kommt näher an uns heran.“ Das ebenso lebendige wie konzentrierte neue Album bestätigt, was die London Jazz News schon vor einer Weile konstatierte: „A rising star on the German jazz scene.“

Evgeny Ring wurde 1987 in Rostow am Don (Russland) geboren. Im Alter von 7 Jahren begann er seine musikalische Ausbildung am Saxophon in der Kim Nazaretow-Kinder-Jazzschule und spielte dort auch in der Children’s Bigband unter der Leitung von Andrey Machnew. Im Oktober 2007 zog Evgeny nach Leipzig, wo er Saxophon an der Hochschule für Musik und Theater studierte. Hier erhielt er Unterricht bei Uwe Plath, Johannes Enders, Richie Beirach und anderen. Im Laufe der Jahre hat Evgeny in verschiedenen Projekten mitgewirkt (z.B. Evgeny Ring Quartet, East West European Jazz Orchestra, Big Jazz Thing, Spielvereinigung Sued, Eva Klesse Quartett). Des Weiteren hat Evgeny an vielen Wettbewerben erfolgreich teilgenommen, so gewann er unter anderem den Russischen Jazz Award 2007. Mit seinem Quartett gewann Evgeny Preise beim „Internationalen Jazzpreis Burghausen“ und beim „Jazzwettbewerb Hoeilaart Belgien“.

Philip Frischkorn, geboren in München, begann mit 6 Jahren Klavier zu spielen. Durch seine Brüder, die beide Streichinstrumente spielen, kam er früh in Kontakt mit klassischer Kammermusik. Als Begleiter nahm er an verschieden „Jugend Musiziert“ Wettbewerben teil. Mit Jazz beschäftigte er sich zunächst autodidaktisch. Nach seinem Wechsel auf das musisch geprägte Pestalozzi Gymnasium in München hatte er sowohl Jazzklavier-, als auch Theorie- und Arrangement- Unterricht. In dieser Zeit fing er verstärkt an zu komponieren und zu arrangieren. 2009 begann Philip ein Philosophiestudium in Berlin. Dort hatte er Jazzklavierunterricht bei Larry Porter. Von 2010 bis 2014 studierte er in der Klasse von Prof. Richie Beirach Jazzklavier an der Hochschule für Musik und Theater in Leipzig, seit 2014 ist er Masterstudent bei Prof. Michael Wollny. Mit dem Eva Klesse Quartett gewann er 2015 den Echo-Jazz. Er war gast bei den wichtigsten deutschen Jazzfestivals, wie dem Jazzfest Berlin, dem Jazzbaltica Festival, den Jazztagen Leipzig und vielen mehr.

Robert Lucaciu lebt in Leipzig, wo er Kontrabass (sowohl Jazz als auch Klassik) studierte. Anschließend absolvierte er ein Kompositionstudium in Dresden. Als ein integraler Teil der deustchen Jazzszene ist Lucaciu in diversen Projekten und Bands involviert. Den Kern seiner Arbeit bildet die Solo Performance, in welcher er Komposition, Improvisation und Klangforschung vereint. Er initiierte und kuratierte die wöchentliche Konzertreihe des Jazzclub Leipzig e.V. und ein Jazzfestival in Greiz für mehrere Jahre. 2015 gewann Robert mit der Band PLOT den Jungen Münchner Jazzpreis, 2016 wurde Robert mit dem Leipziger Jazznachwuchspreis der Marion- Ermer-Stiftung ausgezeichnet.

Eva Klesse, geboren 1986 in Werl (NRW), begann ihre schlagzeugerische Ausbildung mit 11 Jahren. Sie studiert(e) das Fach Jazzschlagzeug an den Musikhochschulen Leipzig, Weimar und Paris, und beendete 2013 ihr Studium in Leipzig mit zweifachem Diplom (künstlerisch/pädagogisch) mit Auszeichnung. Von 2014 bis 2016 erhielt sie ein Stipendium des DAAD für ein Studium an der New York University, welches sie im Mai 2016 mit einem Master of Music abschloss. Eva war und ist als Musikerin in zahlreichen Projekten tätig, aktuell u.a. in der Jorinde Jelen Band, im Julia Hülsmann Oktett, im Quartett Trillmann, im Trio No Kissing sowie im Eva Klesse Quartett, für welches sie auch als Komponistin wirkt. Konzertreisen führten sie u.a. in die USA, nach Chile, Frankreich, Tschechien, Spanien und China sowie auf die Bühnen zahlreicher namhafter Festivals und Konzerthäuser wie das Berliner Jazzfest, die Leipziger und Dortmunder Jazztage, das 12 Points Festival, das Chileuropa Festival oder die Carnegie Hall NYC. Eva wurde u.s. 2013 mit dem Leipziger Jazznachwuchspreis der Marion-Ermer-Stiftung, 2015 mit dem Echo Jazz in der Kategorie „Newcomer des Jahres“ (für das Debütalbum ihres Quartetts) sowie 2017 mit dem Westfalen Jazz Preis ausgezeichnet.

Aus der Presse:

„Dass die aus NRW stammende Studentin von Medizin auf Musik umstieg, ist ein Glücksfall für den deutschen Jazz.“
Kulturspiegel

„Xenon“ ist also uneingeschränkt der Traum-Einstand einer traumhaften Band.“
Rondo – Das Klassik- und Jazz-Magazin

„ein vom ersten bis zum letzten Ton ausgewogenes Reifezeugnis, das staunen lässt und Lust auf immer mehr macht.“; „betörende Musik, wunderschön und ohne Kitschverdacht, ein erstaunliches Debüt“
Xenon-Rezension Ulrich Steinmetzger

„Shooting Star der europäischen Jazzszene“ NDR.de „Ein reifes Album auf Weltniveau, das größte Hoffnungen weckt!“
hifi&records

„Etwas Schwebendes entsteht so, etwas zwischen Kontemplation und Temposchärfe. Und eben das funktioniert deswegen so gut, da diese Band wie ein atmender Organismus ist“
Jazzpodium

„Ein starkes Kollektiv“
Silberhorn

„Selten hat man junge Instrumentalisten so uneitel agieren gehört wie hier. Man lässt einander ungemein viel Platz und schert sich herzlich wenig um koventionelle Rollenverteilungen“, „Klesse hat zweifellos die perfekten Partner für ihre Philosophie gewonnen.“
Rondo

„’Obenland‘ heißt das gute Stück. Und gleich beim ersten Hören wird deutlich: Die Vier müssen musikalisch nichts mehr beweisen.“
Kreuzer

„Musik zum Schwelgen, sich daran aufreiben – Musik, die auf einmal eine andere Welt preisgibt.“, „Aus einem Guss“
BR

„Dank vieler interessanter Melodien und Harmonien ist der Jazz des Eva Klesse Quartetts für unterschiedliche Hörer attraktiv und doch weit vom Mainstream entfernt. Das muss man erstmal hinbekommen.“
Norbert Krampf, FAZ 11/16

„Ganz großer Jazz“
jazzzeitung