09/2017: Max Johnson invites… | Nabatov, Schmid, Mahnig

Rezension von Uwe Bräutigam auf nrwjazz.net

Max Johnson – bass
Stefan Karl Schmid – sax
Simon Nabatov – piano
Dominik Mahnig – drums


Text & Fotos: Uwe Bräutigam

Köln, 25.09.2017 | Der New Yorker Bassist Max Johnson ist in Europa unterwegs um mit verschiedenen europäischen Musikern zusammenzuspielen. Max Johnson ist eine wichtige Stimme in der New Yorker Szene und hat schon mit Legenden wie Anthony Braxton, John Zorn und Muhal Richard Abrams gespielt. Zusätzlich ist er noch Bluegrass Bassist.

In Köln ist Simon Nabatov sein Ansprechpartner und sie spielen ein Konzert im LOFT. Mit Nabatov hat er schon einige Konzerte in Brooklyn zusammengespielt und auch ein Album aufgenommen. Die CD Free Reservoir mit Michael Sarin am Schlagzeug ist bei Leo Records erschienen.

Simon Nabatov hat den Saxophonisten und Klarinettisten Stefan Karl Schmid eingeladen, mit dem er bisher noch nicht gespielt hat. Schmid spielt unter anderem mit Philip Brämswig, Robert Landfermann und Jonas Burgwinkel zusammen in einer gemeinsamen Band. Als Schlagzeuger hat Nabatov Dominik Mahnig eingeladen, mit dem er in verschiedenen Bands zusammen spielt. Mahnig einer der profiliertesten Schlagzeuger der jüngeren Generation und hat gerade das Horst und Gretl Will Stipendium verliehen bekommen, der Förderpreis für Jazz und Improvisierte Musik der Stadt Köln.

Zu Beginn des Konzerts improvisieren die vier Musiker gemeinsam. Es entstehen wunderbare Übergänge. Ein Basssolo von Johnson geht in lyrisches Klarinettenspiel von Schmid über und wird mit zarten Pianoklängen begleitet. Stefan Karl Schmid spielt ruhige melodiöse Phrasen auf der Klarinette. Dann geht die Improvisation nahtlos in die Komposition Blueprint von Simon Nabatov über. Das Stück hat er bereits vor über 20 Jahren geschrieben. Es folgt eine Komposition von Stefan Karl Schmid, der nun zum Tenorsaxophon gewechselt ist. Ein ruhiges Stück mit einem wunderschönen langem Saxophonsolo.

Die nächste Komposition The Professor von Max Johnson ist kraftvoll, mit viel Uptempo Anteilen. Schmid spielt dazu wilde Phrasen auf dem Sopransaxophon und Nabatov spielt rasante Läufe am Piano.

Nach der Pause beginnt das Quartett mit einer Ballade mit einem lyrischem Piano- und Klarinettenduo. Ein Stück von Dominik Mahnig.

Nach dem ruhigen meditativen Einstieg geht es kraftvoll weiter mit einer Komposition von Max Johnson. Das Stück beinhaltet ein schönes Saxophon und Schlagzeug Duo und ein schnelles wunderbares Bass-Piano-Duo. Max Johnson spielt einen harten Anschlag des Bass und seine Kompositionen fordern viel Energie von den Musikern. Während die Stücke von Stefan Karl Schmid sehr lyrisch und voller Poesie sind.

Das Konzert lebt von diesen gegensätzlichen Kompositionen. Insgesamt ein Konzert mit klaren Strukturen, keine Avantgarde, sondern bodenständiger moderner Jazz, auf hohem Niveau.

www.maxjohnsonmusic.com/

www.stefankarlschmid.net/

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www.dominikmahnig.com